Nach einem sehr schweren Abschied und einem 11 stündigen Flug bin ich wieder gut in Deutschland angekommen.
Gestern Abend chinesischer Zeit hat mich mein Freund schweren Herzens an den Airport Express gebracht, worüber ich zweifach erfreut war. Zum einen hatte ich noch mehr Zeit mit ihm und zweitens hat er mir meine schwere Tasche getragen, denn aus unerfindlichen Gründen 🙂 ist meine Tasche schwerer geworden als beim Hinflug.
Ausnahmsweise hatte ich mal Glück und mein Check in Schalter war genau beim Ausgang des Airport Express, so musste ich die Tasche net lange ziehn, vor allem weil überall Förderbänder sind. Das Einchecken ging auch problemlos über die Bühne. Da es kurz nach 22h Ortszeit war, als kurz nach 16h deutscher Zeit, machte ich mich auf die Suche nach einer Großleinwand, denn ich wollte mir des Eröffnungsspiel anschaun. Und ich wurde fündig, genau gegenüber von einem Starbucks Coffee Terrasse war ne Großleinwand *Freude*. Mit em Kaffee in der Hand konnte ich also des Spiel verfolgen, ist mal was anderes, als sonst immer mit em kalten Bier 🙂 .
Ich hatte mir ausgerechnet, dass ich mir des Spiel komplett anschaun könnte, und dann mich auf Richtung Gate machen könnte und immer noch etwas Zeit bis zum boarden hätte. Aber irgendeiner kam auf die „tolle“ Idee in der 70ten Minute des Spiels einfach die Übertragung abzubrechen. Die Chinesen standen ohne Murren einfach auf und gingen weiter ihres Weges. Die wenigen Europäer murrten dafür umso mehr und warteten erst mal, ob es net doch noch weitergeht. Leider ging es nimmer weiter 🙁 .
Also machte ich mich auf zu meinem Gate, das hieß, ich musste erst durch die Passkontrolle und dann durch die Sicherheitskontrolle. Für alle, die irgendwann nach China reisen, nehmt nie ein Feuerzeug oder ein kleines Deospray mit. Das Feuerzeug bekommt ihr abgenommen und am Deo wird geschnüffelt. Einer war sogar so schlau, als er das Ding dirket vor der Nase hatte, drauf zu drücken 🙂 . Ich glaube der riecht die nächsten Tage nichts mehr.
Endlich am Gate konnte ich mich noch etwas über drei Bänke ausstrecken bevor es dann überpünktlich mit boarden los ging. Der Flug war leider net so bequem wie der Hinflug, aber ich hab ihn überstanden mit viel Schlaf und lesen. In Frankfurt wurde ich von meinem Papa abgeholt und war um viertel neun endlich daheim 🙂 .
Morgen führt mich meine Reise weiter nach Beijing. Leider habe ich dort keine Möglichkeit ins Inet zugelangen. Deswegen muss ich meine Berichte eine Woche aussetzten, aber meine Erlebnisse in Beijing werden nachgetragen, mit Fotos natürlich 🙂 .
An meinen letzten beiden Abenden in Foshan sind die Chefs von meinem Freund mit uns noch zweimal richtig nobel essen gegangen. Obwohl die Restaurants in der selben Straßen waren, hätten die Essen net unterschiedlicher sein können. Es handelte sich zwar beide Male um chinesisches Essen, aber aus unterschiedlichen Regionen Chinas. Das erste Essen war typisch für Zentralchina und das heute für Nordchina.
Das zentralchinesische Essen war seeeeehr scharf. Es gab eine kalte Frucht mit Chilis, Pilze mit Knoblauch, ein leckerer Dip aus grünem Etwas, der net scharf war *freu* und lecker zum Reis geschmeckt hat. Dann wurde noch ein Topf mit Garnelenspießen, die komplett in kleingeschnittenen Chilis steckten, auf denTisch gestellt. Natürlich gab es auch ein Gericht mit Fleisch, das mit Sprossen und abermals Chilis gespickt war. Der Höhepunkt des Hauptgangs war aber der Kopf und der Schwanz eines Großkopffisches, der komplett mit Chilis bedeckt war. Mein Freund meinte im Nachhinein, es lagen nur etwa die Hälfte der Chilis, wie beim letzten Mal drauf. Dazu gabs Nudeln, die in die Chilisauce geschmissen wurden und somit auch sofort scharf waren. Obwohl ich immer alles von Chilis befreit habe, sind mir irgendwann fast die Tränen gelaufen und ich hab zum ersten Mal meinen kompletten Reis weggeputzt 🙂 . Dieses mal gabs sogar einen Nachtisch *mjam* und zwar frittierte Teigbällchen, die so wie ne Mischung aus Dampfnudeln und Donauts geschmeckt ham, voll lecker. Wäre das Essen net so höllisch scharf gewesen, wäre es noch besser gewesen, aber auch so war es klasse, vorallem der Fisch, der butterweich war.
Heute an meinem letzten Abend gings nordchinesisch essen. Wie auch im anderen Restaurant war das Essgeschirr eingeschweißt und man musste erstmal mit seinen Stäbchen die Verpackung aufstechen, im warsten Sinne des Wortes. Den Anfang machte ein Gruß aus der Küche in Form eines Salates aus Seegras und Weißkohl. Als erster richtiger Gang kam eine Platte mit Fleisch und zwar ohne Knochen und wenig Fett *freu* . Danach kam eine Schüssel mit Reissuppe. Sie schmeckte leicht wie Hirse. Darauf folgten zwei Schüsseln mit Glasnudeln, einmal warm und einmal kalt. Die warmen Nudeln sahen aus wie Würmer, durchsichtig und gliebrig 🙂 . Ich dachte scho, dass des alles wäre, aber da lag ich komplett daneben.
Zur Freude meines Freundes wurde als nächstes vier dönerähnliche Teigtaschen, gefüllt mit Fleisch. Zum Selbstbefüllen war noch irgendein Kraut auf den Tisch gestellt worden. Es hat nur noch die Knoblauchsauce bzw. das Hausdressing gefehlt. Es hat zwar net hundertprozent identisch geschmeckt, aber es kam dem Döner scho sehr nahe.
Gleichzeitig mit dem Döner kam so eine Art Pizza auf den Tisch, die nach net allzu viel geschmeckt hat. Während wir mit unserem Döner beschäftigt waren, wurde etwas gebracht, was net nur aussah wie Hähnchen, sondern auch welches war. Denn normalerweise ist alles, was ich als Hähnchen ansehe und probiere (!) Tofu. Leider war das Hähnchen wieder mit Chili gespickt. Jetzt war der Tisch vollgestellt mit vielen verschiedenen leckeren Gerichten und ich dachte, ok jetzt kannste dich satt essen, des wars an Gerichten. Aber nein! Plötzlich kam eine riesige Platte mit einem frittierten, in süß saurer Sauce marinierten Fisch.
Anscheinend wurde er vorm Frittieren in Muster eingeschnitten. Er war sogar noch besser als der Großkopffisch am Vortag. Das Essen war allgemein voll lecker, nur leider war ich irgendwann satt und konnte nimmer 🙁 .
Den Sonntag verbrachten wir ganz gemütlich in Kowloon, schlenderten nochmal zum Pier, kauften unsere ersten Postkarten und gönnten uns noch einen Kaffee bei Starbucks auf der „Avenue of Stars“. Aufm Heimweg entdeckten wir eine neue Shopping Mall, die im Untergeschoss eine Foodcorner hatte. Obwohl wir noch net recht Hunger hatten, aßen wir trotzdem was, denn unser Bus sollte um kurz vor 17h fahren und wir wussten net, ob daheim in Foshan was im Kühlschrank sein würde.
Als wir gestärkt waren, wanderten wir langsam zu unserem Hotel zurück, denn wir hatten noch etwas Zeit bis wir zu unserem Bus mussten. Leider hat es aber wieder angefangen zu regnen und wir hatten immer noch net aus unseren Fehlern gelernt und waren scho wieder ohne Schirm unterwegs 🙁 . Wer net lernen will, muss halt fühlen bzw. wird nass. Zum Glück ham die Architekten beim Bauen mitgedacht und fast jedes Haus mit einem kleinen Dachvorsprung versehen, so dass wir relativ trocken in unserem Hotel ankamen. Dort warteten wir noch ne knappe halbe Stunde darauf, dass es wieder aufhört, was es leider net so ganz tat, also holten wir endlich unseren Schirm (wir hatten ja einen mitgenommen nach Hong Kong, so wars ja net 🙂 ) und machten uns auf Richtung Bussammelplatz.
Der Bus fuhr mehr als nur pünktlich los und wir kamen ohne Probleme zurück nach Shenzhen an die Grenze. Dort mussten wir uns erstmal in eine sich ständig bewegende Schlange einsortieren, um aus Hong Kong auszureisen. Hier war es kein Problem, dass es keinen eigenen Schalter für Ausländer gab, denn diese Prozedur ging relativ schnell und sie hatten genug Schalter offen. Problematischer war die Wiedereinreise nach China, denn es gab nur ein Schalter für Ausländer und der Beamter, der an diesem saß, war net der schnellste und so wurde die Schlange immer länger und wir kamen immer nur Millimeterweise voran 🙁 . Als wir es endlich beide geschafft hatten, war der Zoll en Klacks dagegen.
Als wir das Immigrationszentrum auf de chinesischen Seite wieder verließen, mussten wir leider feststellen, dass unser Anschlussbus vor wenigen Minuten abgefahren war. Das hieß für uns, fast 2h auf den nächsten Bus zu warten. Immerhin bekamen wir von der Organisation jeder zwei Flaschen Wasser geschenkt. Leider gabs auf dieser Seite der Grenze keinen Kiosk oder sonstige Läden mit Essbarem. Was noch viel schlimmer war, es gab nur Löcher im Boden, die sich Toilette schimpften. Da ich aber noch net dringend musste, hoffte ich, dass ich bis Foshan damit warten könnte.
Gegen 21h ist dann endlich unser Bus losgefahren. Da merkte ich scho, dass ich langsam mal aufs Klo könnte. Nach ner knappen halben Stunde kamen wir in einen Stau, in dem der Verkehr nur stockend voran kam. Wir brauchten eine komplette Stunde, um bis zur verantwortlichen Baustelle (die mittlere Spur war für knappe 200m gesperrt, auf einer eigentlich 3, in China somit einer 4 spurigen Autobahn) zu gelangen. In dieser Zeit musste ich dann scho seeeeehr dringend aufs Klo, es tat auch scho höllisch weh und ich konnte an nichts anderes als an ein Klo denken. Selbst schlafen ging nimmer. Die Schmerzen zogen sich scho weiter den Unterkörper hoch und ich war fast den Tränen nahe. Irgendwann während des Staus wackelte (Laufen war scho fast unmöglich) ich vor zum Busfahrer und fragte ihn nach einer Toilette bzw. nach einer Möglichkeit. Er antwortete in gebrochenem Englisch was von 40min. Keine 10min später waren wir an dieser „Baustelle“ vorbei und der Fahrer gab so richtig Stoff. Wir ham die Autos grad so links und rechts von uns liegen gelassen. Die Schmerzen wurden immer stärker, aber ich sah, dass wir unserem Ziel näher kamen und allein des tat scho etwas gut.
Kurz bevor die 40min um waren, verließen wir die Autobahn und hielten auf einem Rastplatz mit circa 20 Dixi Klos an, ich war noch nie in meinem Leben so froh ein Dixi Klo zu sehn. Aber net nur ich musste aufs Klo, der halbe Bus rannte raus. Es waren zwar keine deutschen Klos, denn sie hatten so ne komische Rille in der Mitte, aber egal, Hauptsache ein Klo *Erleichterung*.
Ich glaube, man hat mir diese Erleichterung angesehn, als ich wieder aus dem Häuschen rauskam 🙂 . Aber ein Vorteil im Vergleich zu deutschen Dixi Klos hatten sie, sie waren sauber, denn neben der Reihe Klos saßen mitten in der Nacht (23.15h) zwei Männeken, die anscheinend für die Sauberkeit zuständig waren und ihren Job auch ernst nahmen.
Die restliche Fahrt war sehr viel entspannter 🙂 . Leider waren wir dank des Staus erst um 0:30h in Foshan und bis wir an der Uni ankamen war es fast 1h. Nach einer kurzen Dusche fielen wir nur noch ins Bett. Immerhin dauerte die ganze Reise über 7h.
Nach einer erholsamen Nacht auf einer weicheren Matratze, als in Foshan, aber immer noch hart für meinen Rücken, fing unser zweiter Tag in Hong Kong an. Da das Frühstück im Preis inklusive war, wollten wir ihm wenigstens einen Versuch geben uns zu gefallen. Und wir wurden positiv überrascht, es gab sowohl chinesisches, als auch europäisches Frühstück mit Cornflakes, Toast und ganz viel Kaffee 🙂 .
Gegen 10h machten wir uns auf Richtung Pier, denn heute stand Hong Kong Zentrum auf unserem Plan und da wir net mit der U-Bahn, sondern mit der Fähre (Star Ferry genannt) fahren wollten, mussten wir erstmal zum Pier. Dank eines englisch könnenden Automats war es uns möglich für 30cent (war schon der teure Wochenendtarif) einen Coin zu kaufen. Die Überfahrt mit einer der vielen Fähren war leider net allzu lang, hat aber voll Spaß gemacht, weil sich auf der Wasserstraße zwischen Kowloon und Zentrum alles tummelt, was annähernd schwimmen kann.
Drüben angekommen, gelangten wir mittels einer langen Fußgängerbrücke in die erste Shopping Mall. Von dort schlenderten wir auf der nächsten Fußgängerbrücke über die nächsten zwei Straßen. Einen Weg runter auf die eigentliche Straße zu finden, war etwas schwieriger und als wir dort unten auch noch die Straße überqueren wollten, mussten wir feststellen, dass dies net möglich war. Also mussten wir wieder eine Etage hjöher, um dort die Straße zu „überqueren“. Hong Kong Zentrum spielt sich für Fußgänger auf der zweiten Ebene ab 🙂 .
Als erstes suchten wir uns unseren Weg zur längsten Rolltreppe (800m lang) der Welt. Die Rolltreppe verbindet die Innenstadt mit den am Hang liegenden Wohngebieten. Wir sind auch ein Stück damit hochgefahren, denn wenn man das Gefälle der Straße und die Schwüle betrachtet, weiß man, wieso die Rolltreppe gebaut wurde.
Wir sind nach einem Drittel der Rolltreppe ausgestiegen und Richtung Man Mo Tempel gelaufen. In diesem Tempel wird der Gott der Literatur (Man) und der Gott des Krieges (Mo) verehrt. Als wir in den Tempel reingegangen sind, wurden wir erst von Rauchschaden von Räucherstäbchen empfangen. Man hatte das Gefühl, dass der ganze Tempel unter Rauch stand. Der Tempel bestand aus drei Teilen, im dritten Teil war noch ein chinesischer Friedhof.
Nach dem Tempel wollten wir zu der Stelle, wo der britische Kapitän Charles Elliot am 26. Januar 1841 die britische Flagge hisste. Leider fanden wir nur eine Informationstafel in Mitten einer Baustelle. Sah net so wirklich professionell aus 🙂 .
Um etwas schneller und bequemer voran zu kommen, stiegen wir in eine der alten Straßenbahnen ein, die seit über 90 Jahren durch das Zentrum Hong Kongs rumpeln. Sie ähneln etwas den britischen Doppeldeckerbusen, die übrigens durch ganz Hong Kong fahren, denn sie sind auch zweistöckig, aber schmal wie en Handtuch.
Eigentlich wollten wir mit einer alten Straßenbahn auf den Aussichtspunkt „The Peak“, knappe 400m über dem Meer fahren, aber das Wetter spielte net ganz mit und so mussten wir eine kleine Mittagspause einlegen und was essen 🙂 . Zum Glück war es nur ein kurzer Schauer, der zwar die Luft net abkühlte, dafür aber die Sicht verbesserte. Mit der Peak Tram sind wir also die 373 Höhenmeter zum „The Peak“ hochgezuckelt. Die Steigung, die diese Bahnstrecke hat, ist enorm, es war teilweise fast unmöglich aufzustehn, so wurde man nach hinten in seinen Sitz gedrückt.
Von oben hatte man einen super Ausblick über Hong Kong Zentrum und Kowloon und man sah so richtig die Nebelschwaden über die Bergspitze ziehn.
In Deutschland wäre dort oben vielleicht ein Kiosk und ein Restaurant, nicht so in China. Die Chinesen ham dort oben zwei Shopping Malls mit jeweils 3 Etagen hingesetzt. Das komische war, dass man in den Malls wirklich alles bekommen hat, von Souvenirs, über Klamotten bis hin zu Haushaltsgegenständen *Wunder*. Was natürlich net fehlen durfte, war en Mc und en Starbucks, wo wir uns aber auch gleich en Eiskaffee gönnten, leider hatten wir keine freie Sicht auf Hong Kong, denn vor uns stand die zweite Shopping Mall.
Am Freitag Morgen sind wir mit dem Bus für umgerechnet 9 Euro pro Fahrt pro Person nach Hong Kong gefahren. Das hieß, dass wir 2h bis zur Grenze in Shenzhen (Hong Kong gehört zwar eigentlich zu China, aber hat ne eigene Währung und man muss durch die Grenze, braucht aber zum Glück zum kein eigenes Visum) gefahren sind. Dort mussten wir aus unserem Bus raus und durch das Immigrationszentrum wandern. Unser Glück war, dass die Ausländer einen eigenen Schalter hatten und an dem so gut wie nichts los war. Innerhalb einer halben Stunde waren durch die Ausreise, die Einreise und den Zoll und ham unseren Anschlussbus bekommen. Des Finden des richtigen Busses war net schwer, denn wir ham in Foshan einen Aufkleber mit unserer Zielbushaltestelle verpasst bekommen, anhand dessen uns alle erkannt und richtig gelotst ham 🙂 . Voll praktisch für dumme Touris, die die Sprache und Zeichnen net können.
Die Fahrt mit dem Anschlussbus hat nochmal ne Stunde gedauert. Während der Fahrt ham wir scho mal en Eindruck von der Wohnsituation von Hong Kong bekommen, denn die Vorstädte sind zugepflastert mit Hochhäusern und zwar teilweise so eng, dass man seinem Nachbarn im anderen Haus locker ne Tasse Zucker durchs Fenster reichen kann, der pure Wahnsinn.
Auf der Festlandseite, bei einem der vielen Luxushotels hat der Bus dann endgültig gehalten und uns raus geschmissen, also ham wir unser Gepäck gepackt und sind los marschiert in Richtung unseres Hotels, das wir ein paar Wochen vorher übers Inet gebucht hatten. Schon aufm Weg zu unserem Hotel ist uns aufgefallen, dass wir in einem anderen China sind. Es hat keiner mehr gehupt und wenn dann nur wenn es wirklich notwendig war und net an jeder Ecke, Verkehrsschilder und Ampeln waren kein Vorschlag mehr, sondern die Leutz ham sich daran gehalten. Die Menschen waren größer, wir waren nimmer die einzigen Europäer, alles sah sehr viel westlicher aus und die Autos fuhren links, womit mein Freund immer mal wieder Probleme hatte, weil er in die falsche Richtung schaute beim Straße überqueren (ist aber nichts passiert). Der Weg dauert etwas 20 – 25 Minuten und allein auf dem Weg entdeckten wir 3 oder 4 Starbucks und andere westliche Läden. Außerdem kam man mit Englisch sehr weit, denn fast jeder konnte Englisch sprechen und fast alle Schilder waren in zwei Sprachen angegeben, was für uns reiner Luxus war, denn so konnten wir uns auch alleine ohne Probleme verständigen. Nur eins war geblieben bzw. ist noch schlimmer geworden im Vergleich zu Foshan, es war noch schwüler, heißer und stickiger. Unser Hotel lag in einer langen kleinen Straße, die voll gepackt war mit Läden, Restaurants und einigen wenigen Hotels.
Obwohl wir eine Stunde zu früh fürs Einchecken waren, war es kein Problem sofort auf unser Zimmer zu gehn. Leider hatten wir zwei getrennte Betten, die wir auch dank einer Mittelkonsole nicht zusammen schieben konnten, dafür gabs aber eine Klimaanlage und ein wunderschönes Bad mit richtiger Dusche und Lampe und ohne Krabbelzeug 🙂 . Nach einem kurzen Frisch machen und Tasche umpacken, gings wieder los.
Den restlichen Tag wollten wir in Kowloon (ein Stadtteil von Hong Kong auf dem Festland) verbringen und erst am nächsten Tag mit der Star Ferry nach Hong Kong Centrum (liegt auf einer Insel) übersetzen. Bevor wir aber groß was anschaun konnten, musste mein Freund sich erst einen Big Mac gönnen. Man konnte richtig sehn, wie er es mal wieder genoss Fleisch am Stück zu bekommen und (wenn auch nur wenig) etwas kauen zu müssen. Er war total happy 🙂 .
Auf unserem Weg zum Pier lag der Kowloon Park. Eine riesige Grünfläche in mitten einer Stadt, in der die Grundstückspreise enorm hoch sind. Im Park ist ein Fitnesszentrum integriert mit Schwimmbad, Badmintonhalle, Fussballfeld und vielem mehr was den Körper fit hält. Im Park ist auch eine Teichanlage mit Flamingos, Enten, Fischen und ganz vielen süßen Wasserschildkröten, ein paar Volliren mit Vögeln und Papageien und was natürlich net fehlen darf noch ein weiterer Teich mit Fontäne und gaaaaanz vielen Sitzmöglichkeiten.
Nachdem wir den Park verlassen ham, gings durch verschiedene Shopping Malls, in denen anscheinend der Winter ausgebrochen war weiter Richtung Pier und Meer. Die Malls gehen meistens über 3 Etagen und erschrecken sich über mehrere Gebäude, immer schön durch Stege und Rolltreppen miteinander verbunden. Wer geht scho an der Straße entlang, wenn man auch klimatisiert laufen kann 🙂 ? In den Malls ist aber alles vertreten, was irgendwo auf der Welt einen Namen hat und teuer aussieht. Was man aber beachten sollte, wenn man dort was kaufen wollte, ist, dass die Läden teilweise erst um 11h morgens aufmachen, dafür aber bis spät abends offen ham. Läuft man so wie wir um 10h morgens hindurch, ist man mit der Putzkolonne und dem Sicherheitspersonal allein 🙂 .
Am Pier angekommen, liefen wir die „Avenue of Stars“ entlang. Das ist ne Fußgängerzone, wo jeder gute chinesische Schauspieler eine Platte bekommen hat, wie der Walk of Fame und man nebenbei noch einen super Blick (wetterabhängig) auf Hong Kong Zentrum und das dazwischen liegende Meer hat. Da entlang zu schlendern war voll schön, da ne frische Brise vom Wasser kam und net wie im restlichen China Mopeds und Fahrräder um einen herum kurvten. Am Ende der Avenue hat Starbucks eine Filiale mit einer hammergeilen Dachterrasse eröffnet. Natürlich konnten wir da net widerstehn und gönnten uns jeder ein kaltes Getränk. Um auf die Terrasse zu gelangen, muss man den Fahrstuhl innerhalb des Lokals benutzen 🙂 . Leider waren anfangs keine Plätze an vorderster Front frei, aber nach ner knappen viertel Stunde wurden zwei Sessel vorne frei und wir sind natürlich gleich umgezogen, um noch einen besseren Blick zu bekommen.
Dass Mücken mich mögen weiß ich scho lange, aber dass ich sie mich soooo mögen, war mir neu. Obwohl ich am ersten Abend an die 15 Stechmücken gekillt habe und mich mit einem Antimückengel von meiner Mutter angeschmiert hatte, hab ich am nächsten Morgen ungefähr 15 Stiche. Zwei von den Stichen sind fast erschreckend angeschwollen und des trotz Salbe und Spray. Dann sind wir eines abends an einem Teich entlang spaziert aufm Campus, da hab ich nochmal 7-8 Stiche bekommen, die natürlich gejuckt haben wie noch was. Musste mich immer zusammen reißen net alles blutig zu kratzen.
Dann waren übers Wochenende in Hong Kong (Reisebericht folgt) und ich dachte scho meine alten Stiche, die komischerweise immer nur auf den Waden waren, könnten abheilen, leider zu früh gefreut. Nachts konnte ich keine bekommen, denn die Fenster in unserem Zimmer konnte man net öffnen, aber während unseres ersten Abendessens sind sie nochmal über mich hergefallen, so dass ich am Ende pro Bein circa 15 – 20 Stiche hatte. Zum Glück hab ich immer in jeder Tasche eine Salbe dagegen dabei und hab aus Foshan noch extra eine mitgenommen, denn wen 30 – 35 Stiche plötzlich meinen sie müssten alle gleichzeitig jucken, wird man wahnsinnig.
Hab dann festgestellt, dass sie weniger jucken und schneller abheilen, wenn sie mal offen sind und das ganze Gift raussiffen kann, also wurden sie meistens nachm Duschen mim Handtuch aufgeschrubbt.
Seit zwei Tagen wurde ich nimmer gestochen (Rekordverdächtigt 🙂 ) und nun kann man langsam eine Verbesserung feststellen. Ich kann scho wieder kurze Hosen tragen ohne dass es wie Pocken, Beulenpest und Windpocken zusammen aussieht. Ich kann jetzt nur noch hoffen, dass keine Narben zurückbleiben. Fotos erspare ich euch diesesmal, glaubt mir, ihr seit mir dankbar 🙂 .
Am nächsten Tag ham uns die Chefs wieder ins Auto gepackt und sind mit uns zum nächsten großen Buddha gefahren. Diesesmal war es aber kein sitzender Buddha, sondern ein liegender. Wir uns unerfahrene und Kulturbanausen sah er aber eher einem großen Fisch ähnlich *tztz* 🙂 .
Die Anlage rund um den Buddha sieht noch etwas mager aus, was daran liegt, dass sie erst knappe 10 Jahre alt ist und noch viel gebaut wird bzw. die Bäume net so schnell wachsen. Aber immerhin ist ein Tempel zum anzünden von Räucherstäbchen bzw. Räucherspiralen scho fertig. Diese Spiralen werden brennend und mit den Wünschen versehen an die Decke gehängt und brennen langsam ab, dh. man steht in einem Ascheregen.
Auf dem Gelände des Buddhas befindet sich noch einer der ganz wenigen tibetischen Tempels in China. Leider waren die Mönche grad in ihren Kämmerchen verschwunden und viel zu sehn gabs in dem Tempel auch net, weil er erst noch etwas hergerichtet werden müsste. Aber was natürlich net fehlen darf, war der sitzende lachende Buddha am Eingang des Tempels.
Da es bei dem liegenden Buddha nicht allzu viel zu sehen gab, setzten wir uns wieder ins Auto und fuhren weiter. Nach zweimal verfahren und zwei riskanten und undeutschen Wendemanövern kam wir in einem 200 Jahre alten unbewohnten bzw. nur noch teilweise bewohnten Dorf an. Führer ham in China alle mit dem selben Nachnamen in einem Dort gewohnt mit ihrem eigenen Tempel. Heute stehn diese Häuser leer, nur noch wenn einer aus dieser Familie heiratet, kommt das Brautpaar mit seinen Gästen zurück ins Dorf, um dort zu feiern. In dem Dorf, das wir besuchten, standen zwar die Mauern der Häuser noch, aber die Inneneinrichtung und teilweise Treppen ins Obergeschoss fehlten. Aber es war sehr interessant zu sehn, wie groß und wie organisiert dieses Dorf vor 200 Jahren schon war. Die einzelnen Gassen war von Reihenhäusern, die sich sogar im Innenausbau glichen, gesäumt und vor vielen Häusern waren noch Reste von Steinbänken zu sehen, es gavb sogar scho eine Art Kanalisation. Leider fehlt noch das Geld und die Idee das Ganze herzurichten und touristisch zu erschließen.
Nach der Besichtigung war es Zeit fürs Mittagessen, also kehrten wir in das benachbarte „Restaurant“ ein. Von außen sah es so überhaupt net einladend aus, aber das Essen, das die Chefin nach einer etwas längeren Diskussion mit der Köchin bestellte war mehr als nur lecker. Vorweg gab es eine etwas komisch aussehende Suppe, die aber fürs das Anpassen ans das Wetter gut war und danach vier weitere Gerichte. Eins mit Fleisch, eins mit Fisch, ein Omelette mit Gemüse und einmal gekochte oder gedünstete, na auf jeden Fall warme Bohnen.