Es war mal wieder soweit, meine Freundin in Freiburg wollte man wieder Besuch bekommen und wer bietet sich da besser als jemand, der des scho fast als seine dritte oder vierte Heimat bezeichnet 🙂 ? Also vereinbarten wir, dass ich des erste Augustwochenende zu ihr komme. In der Woche vorher fragte sie mich, was ich von einem Ausflug in den Europa Park halte, meine Begeisterung hielt sich seeeehr in Grenzen, ich war zwar scho längere Zeit nimmer dort gewesen und es gibt in der Zwischenzeit auch scho wieder neue Fahrattraktionen, aber dafür soviel Geld auszugeben, muss net sein. Dafür gefiel mir der Vorschlag von der anderen dort unten wohnenden Freundin um längen besser und zwar ein Ausflug in en Kletterpark *Freude* . Da ne andere Freundin (aus frühreren Artikel bekannt, als die Kleinste 🙂 ) mich scho länger damit nervte, dass sie unbedingt auch mal sowas machen will und wir sie auf jeden Fall mitnehmen sollen, wenn wir sowas wieder machen, hab ich sie sofort angerufen und ihr von dem Wochenende und dem Ausflug erzählt, sie war sogleich Feuer und Flamme.
Weil keiner von uns mim Auto fahren wollte, beschlossen wir mit der deutschen Bahn zu reisen, da es für mich aber voll der Umweg ist, über Heidelberg zu fahren und für sie einer, wenn sie über Mannheim fährt, ham wir beschlossen uns in Karlsruhe zu treffen und dann nach einer Wartezeit von 40min weiter Richtung Freiburg zu fahren. Nur leider ham die Mannheimer Straßenbahnen net so mitgespielt wie ich des wollte, und daher hab ich meinen Zug wegen 1min verpasst, was die Folge hatte, dass meine Freundin über ne Stunde in Karlsruhe auf mich warten musste und ganz umsonst so früh aufgestanden ist, nochmals en riesiges SORRY dafür. Ich bin dann halt doch über Heidelberg gefahren und in Bruchsal umgestiegen und hab für die Strecke Mannheim Karlsruhe ewig gebraucht. Als ich dann endlich in Karlsruhe war, hab ich ihr erstmal ne heiße Schokolade ausgegeben, um sie wieder etwas freundlicher zu stimmen. Der Rest der Fahrt hat dann ohne größere Probleme geklappt, außer dass die Züge mehr als nur vollgestopft waren und wir teilweise stehn mussten 🙁 , aber wir sind ja noch jung, und können des aushalten.
An dem Restfreitag ham wir nimmer viel gemacht, außer 100 000 Updates auf dem Laptop unserer Freundin installiert, denn irgendwie wurde des scho längere Zeit nimmer gemacht worden 🙂 . Abends sind wir noch zu unserer anderen Freundin gefahren, saßen draussen, ham gemütlich ne Rotweinschorle getrunken, gequatscht und Karten gespielt, solange bis die anderen fast erfroren waren und wir langsam müde wurden.
Nachdem am Samstag alle geduscht und gefrühstückt hatten und die Picknicktasche gepackt war, gings los, zuerst ham wir unsere Freundin und ihren Hund abgeholt und dann gings auf nach Kennzingen zum Kletterpark *freude* . Die Fahrt dort hin erwies sich als etwas schwieriger, denn auf der Autobahn war Stau, aber zum Glück hatten wir ne Ortskundige dabei, die uns auch über dutzende Landstraßen und Umgehungsstraßen ans Ziel brauchte. Vom Parkplatz aus, hat man noch gar nichts gesehn, sondern nur en paar Rufe gehört, als wir aber näher an den Wald kamen, sahen wir die Parcours scho und die Vorfreude stieg 🙂 . Aber bevor wir uns in die Lüfte bzw. in die Baumwipfel begaben, ham wir uns erstmal en schönen Platz zum Picknicken gesucht, denn ohne gute Grundlage sollte man net anfangen, denn das Ganze kostet sehr viel Kraft, Mut und setzt viel Adrenalin frei. Leider ham wir keinen schönen Platz auf ner Wiese gefunden, dafür ne riesige Holzwippe, die unsere Kleinste und ich gleich mal ausprobieren mussten, Spielkinder wie sie im Buche stehn 😉 . Nachdem wir Kinder ausgespielt hatten, ham wir zwei Picknickdecken auf der Wippe ausgebreitet und unser Mahl, bestehend aus belegten Brötchen, hart gekochten Eiern (mit dem von uns geschenkten Eierkocher gekocht und sie waren genau richtig 🙂 , ham wir gut geschenkt *Eigenlob* ) , Tomaten, Obst und Halsnussschnitten.
Frisch gestärkt gings los, erstmal wie immer ne Sicherheitsunterweisung mit Geschirr anlegen mit Helm und Handschuhen und danach der Einführungsparcour mit ner Neuheit und zwar, dass man bei den Seilbahnabfahrten mit der einen Hand hinten bremst, um die Baumknutscherei zu vermeiden 🙂 . Um unserer Kleinsten den Einstieg am besten zu ermöglichen, denn sie war die Einzige von uns drei (die vierte von uns wollte net mit klettern, denn sie hatte Angst weider en Baum zu knutschen und außerdem hat ihr Fuß noch weh getan, sie hat auf jeden Fall ne Menge verpasst) , die noch nie sowas gemacht hat, ham wir mit dem einfachsten angefangen und zwar der Eule (die hatten alle so schöne Tiernamen) . Der Parcour war net sehr lang, aber dafür sehr abwechslungsreich mit Baumstämmen, die mir net ganz so gehör sind, wie Drahtseile, mit Hängebrücken und natürlich den Drahtseilen. Unsere Kleinste hatte überhaupt keine Probleme so in der Mitte von uns und hatte voll ihren Spass daran.
Der nächste in der Schwierigkeitskategorie war der Bussard, des schwierigste an ihm war der Aufstieg, denn die Strickleiter hat mal derbst gewackelt und die Sprossenabstände waren auch nichts für kleine Leutz, der Rest war en Kinderspiel, denn es war ein reiner Seilbahnenparcour, voll toll zum Entspannen und genießen und da man mit einer Hand gebremst hat, hat auch keiner von uns den Baum oder die Plattform geknutscht 🙂 . Nach diesen zwei doch etwas leichteren Parcours wollten wir mehr Abendteuer und mehr Herausforderungen. Als nächstes auf der Liste standen zur Auswahl Fuchs und Falke, da beim Fuchs, aber eine längere Warteschlang war, entschieden wir uns für den Falken, vorallem weil der Aufstieg auf die erste Plattform en Witz war, vielleicht en halber Meter oder so, da hat sich des sichern gar net wirklich gelohnt, aber natürlich ham wir es gemacht. Das erste Hinderniss war ne lange Seilbahnabfahrt, auf der man richtig schön Tempo aufnehmen konnte. Nach zwei drittel hab ich dann mal angefangen zu bremsen und irgendwie hats plötzlich verbrannt gerochen und ich dachte scho des wäre mein Handschuh und hab scho en Schreck bekommen, bis ich gemerkt hab, dass der Geruch vom Grill unter mir kam, da konnte ich nur noch grinsen. Als dann die Kleinste nach mir auf der zweiten Plattform ankam und ich ihr des erzählte, meinte sie, dass es ihr genauso ging und wir beide mussten lachen über uns selbst 🙂 so nach dem Motto zwei Dumme ein Gedanke. Nach der Seilbahn ging es mittelmäßig schwer bzw leicht weiter, die Abstände zwischen den einzelnen Plattformen wurden etwas größer und es kamen neue Hindernisse hinzu. Als wir wieder festen Boden unter den Füßen hatten, gingen wir erstmal zu unserer Freundin und den Wasserflaschen zurück und genehmigten uns was zu trinken und die eine oder andere Haselnussschnitte, denn die hatten wir uns verdient.
Wir hatten noch knapp ne Stunde Zeit, denn unsere Kletterzeit war auf drei Stunden begrenzt und die Kleinste und ich wollten unbedingt den Parcour mit dem freien Fall machen, 12m freier Fall!!! Die dritte von uns wollte net mit hoch, denn sie wusste, dass des nichts für sie war, also gingen wir zu zweit los, aber sie blieb in der Nähe und motivierte uns bzw. gab hilfreiche Tipps. Denn gleich die zweite Aufgabe war etwas knifflig, denn es waren mit Abstand längshängende Schaukeln, die es in sich hatten, denn man musste des Sicherheitsseil in den Rücken von einem nehmen, denn sonst hätte man sich verhedert. Man musste also die Seile der Schaukeln und die dazwischen hängenden Seile zum Festhalten nutzen, was net immer einfach war, ich war froh, als ich die fünf Schaukeln endlich hinter mich gebracht hatte. Die Sache war, es gab noch ne Alternative zu den Schaukeln, aber des waren Autoreifen und da wussten wir alle drei net, wie wir da anfagen bzw. uns heben sollten, daher lieber die Schaukeln. Nach den Schaukeln gings es leichter weiter, bis kurz vorm Ende, denn da wartete eine 4m lange Strickleiter auf einen und zwar eine der gemeinen Sorte, denn man musste ständig seine Carabiner umhaken, was Zeit und sehr sher viel Kraft kostete. Endlich oben angekommen ging es 12m hinab und zwar im freien Fall. Da ist etwas Schiss vor dem Ganzen hatte ließ ich meine Freundin vor, half ihr beim einhaken und las ihr vor, wie das ganze funktionierte. Sie stellte sich, als alles eingehakt war, auf das „Absprungbrett“ schaute kurz nach unten, zählte bis drei und machte den Schritt ins Nichts *Respekt*. Dann war ich an der Reihe, ich holte mir das Seil, machte meine Carabiner fest, stellte mich auf die „Absprungstelle“ und schaute nach unten, aber dann verlor ich irgendwie den Mut. Meine zwei Freundinnen standen unten riefen mir Mut zu und motivierten mich doch den Schritt ins Nichts zu machen. Bei Seilbahnen hab ich irgendwie keine Angst, denn da setzt man sich in sein Geschirr rein und dann gehts los, aber hier läuft man einfach nach unten, man wird zwar gebremst, aber erst nach 1 oder 2m. Irgendwann mischten sich auch noch andere ein und versuchten mich zu motivieren, wieder andere versuchten mich auch zu entmotiveren, indem sie meiten, ich würde es mich ja doch net trauen und ich sollte doch die Plattform freimachen. Meine Freundin meinte, dass ich es schaffen würde, allein deswegen, weil ich ne Frau bin und weil es mein Parcour wäre, weil er auch Wolf hieße, diese drei Aussagen und die Tatsache, dass ich diese Leiter nimmer runter wollte, überzeugten mich, endlich den Schritt ins Nichts zu machen. Da ich die Augen zu hatte, sah ich net, wann der Boben kam und somit knickten mir die Füße weg und ich lag im Rindenmulch. Als ich da Lag kamen gleich meine zwei Freundinnen herbeigerannt und machten mich los und halfen mir hoch. Ich hab gezittert vor lauter Adrenalin, aber es war en hammer geiles Gefühl 🙂 . Die anderen beiden waren auch ganz Stolz auf mich, dass ich nach etwa 5min mich doch noch getraut hab, nachdem scho der ganze Park zugeschaut hat. Dieses geile Gefühl sowohl von mir, als auch von meiner Freundin blieb die ganze Heimfahrt und den ganzen Abend erhalten 🙂 .
Abends waren wir richtig gut bürgerlich essen in em Restaurant weit oben in den Bergen mit em geilen Ausblick auf Bad Krozingen und Teile von Frankreich. Es war en schöner Ausklang eines aufregenden Tag mit gutem Essen und teilweise netter Atmosphäre. Eigentlich sollte man meinen, dass wir abends tot müde ins Bett gefallen sind, aber die Kleinste und ich lagen noch bis um halb vier im Bett und ham gelabbert, während unsere Freundin neben dran geratzt hat.
Am nächsten Morgen waren wir noch richtig gut in Freiburg frühstücken, bevor wir zwei mim Zug wieder nach Hause gefahren sind.
Leider gibts es davon keine Bilder, aber vielleicht werden welche gemacht, wenn wir des nächste mal dort sind, mal schaun.