Nach einer erholsamen Nacht auf einer weicheren Matratze, als in Foshan, aber immer noch hart für meinen Rücken, fing unser zweiter Tag in Hong Kong an. Da das Frühstück im Preis inklusive war, wollten wir ihm wenigstens einen Versuch geben uns zu gefallen. Und wir wurden positiv überrascht, es gab sowohl chinesisches, als auch europäisches Frühstück mit Cornflakes, Toast und ganz viel Kaffee 🙂 .
Gegen 10h machten wir uns auf Richtung Pier, denn heute stand Hong Kong Zentrum auf unserem Plan und da wir net mit der U-Bahn, sondern mit der Fähre (Star Ferry genannt) fahren wollten, mussten wir erstmal zum Pier. Dank eines englisch könnenden Automats war es uns möglich für 30cent (war schon der teure Wochenendtarif) einen Coin zu kaufen. Die Überfahrt mit einer der vielen Fähren war leider net allzu lang, hat aber voll Spaß gemacht, weil sich auf der Wasserstraße zwischen Kowloon und Zentrum alles tummelt, was annähernd schwimmen kann.
Drüben angekommen, gelangten wir mittels einer langen Fußgängerbrücke in die erste Shopping Mall. Von dort schlenderten wir auf der nächsten Fußgängerbrücke über die nächsten zwei Straßen. Einen Weg runter auf die eigentliche Straße zu finden, war etwas schwieriger und als wir dort unten auch noch die Straße überqueren wollten, mussten wir feststellen, dass dies net möglich war. Also mussten wir wieder eine Etage hjöher, um dort die Straße zu „überqueren“. Hong Kong Zentrum spielt sich für Fußgänger auf der zweiten Ebene ab 🙂 .
Als erstes suchten wir uns unseren Weg zur längsten Rolltreppe (800m lang) der Welt. Die Rolltreppe verbindet die Innenstadt mit den am Hang liegenden Wohngebieten. Wir sind auch ein Stück damit hochgefahren, denn wenn man das Gefälle der Straße und die Schwüle betrachtet, weiß man, wieso die Rolltreppe gebaut wurde.
Wir sind nach einem Drittel der Rolltreppe ausgestiegen und Richtung Man Mo Tempel gelaufen. In diesem Tempel wird der Gott der Literatur (Man) und der Gott des Krieges (Mo) verehrt. Als wir in den Tempel reingegangen sind, wurden wir erst von Rauchschaden von Räucherstäbchen empfangen. Man hatte das Gefühl, dass der ganze Tempel unter Rauch stand. Der Tempel bestand aus drei Teilen, im dritten Teil war noch ein chinesischer Friedhof.
Nach dem Tempel wollten wir zu der Stelle, wo der britische Kapitän Charles Elliot am 26. Januar 1841 die britische Flagge hisste. Leider fanden wir nur eine Informationstafel in Mitten einer Baustelle. Sah net so wirklich professionell aus 🙂 .
Um etwas schneller und bequemer voran zu kommen, stiegen wir in eine der alten Straßenbahnen ein, die seit über 90 Jahren durch das Zentrum Hong Kongs rumpeln. Sie ähneln etwas den britischen Doppeldeckerbusen, die übrigens durch ganz Hong Kong fahren, denn sie sind auch zweistöckig, aber schmal wie en Handtuch.
Eigentlich wollten wir mit einer alten Straßenbahn auf den Aussichtspunkt „The Peak“, knappe 400m über dem Meer fahren, aber das Wetter spielte net ganz mit und so mussten wir eine kleine Mittagspause einlegen und was essen 🙂 . Zum Glück war es nur ein kurzer Schauer, der zwar die Luft net abkühlte, dafür aber die Sicht verbesserte. Mit der Peak Tram sind wir also die 373 Höhenmeter zum „The Peak“ hochgezuckelt. Die Steigung, die diese Bahnstrecke hat, ist enorm, es war teilweise fast unmöglich aufzustehn, so wurde man nach hinten in seinen Sitz gedrückt.
Von oben hatte man einen super Ausblick über Hong Kong Zentrum und Kowloon und man sah so richtig die Nebelschwaden über die Bergspitze ziehn.
In Deutschland wäre dort oben vielleicht ein Kiosk und ein Restaurant, nicht so in China. Die Chinesen ham dort oben zwei Shopping Malls mit jeweils 3 Etagen hingesetzt. Das komische war, dass man in den Malls wirklich alles bekommen hat, von Souvenirs, über Klamotten bis hin zu Haushaltsgegenständen *Wunder*. Was natürlich net fehlen durfte, war en Mc und en Starbucks, wo wir uns aber auch gleich en Eiskaffee gönnten, leider hatten wir keine freie Sicht auf Hong Kong, denn vor uns stand die zweite Shopping Mall.
Um von „The Peak“ runter zu kommen, nutzten wir wieder „The Peak Tram“, denn das Laufen hätte uns nur 90cent erspart und des war uns des Wandern net wert, denn wir wären ne ganze Zeit unterwegs gewesen. Unten angekommen, führte unser erster Weg in den Hong Kong Park.
Die Attraktion für uns und viele andere Fotosüchtige (die hatten aber viel größere Kameras als ich 🙁 ) war das gro00000ße (300mx300m) Durch-lauf-frei-Flug-Gehege für exotische Vögel. In dem Gehege war dank der guten Wetterbedingungen in Hong Kong ein schöner kleiner Urwald gewachsen mit Palmen und anderen Grünpflanze, der von einem kleinen Wasserlauf durchzogen wird. Kurz unter den Baumwipfeln war ein Steg angebracht, der das ganze Gehege durchquerte. Manchmal war neben dem Steg so eine Art Futterstelle mit Früchten aufgehängt, so dass man die Vögel aus nächster Nähe sehen und fotografieren konnte 🙂 .
Der restliche Teil des Parks war wie immer mit Seen und Wasserspielen ausgestattet und in diesem Fall auch noch mit einer Blumenhalle, in der unterschiedliche Arten der Flora beheimatet waren. Es gab z.B. eine Halle mit Orchideen und andere Pflanzen, die es lieber etwas kühler mögen (allein deswegen war die Halle scho klasse 🙂 ), in einer anderen Halle waren Kakteen unterbracht (die Halle war net so toll, denn es war noch heißer als draussen) und in der letzten Halle waren so typische chinesische oder das heiße und feuchte Klima liebende Pflanzen.
Bevor es mit der Star Ferry wieder zurück aufs Festland ging, schlenderten wir noch durch die eine oder andere Shopping Mall Richtung Pier und schauten uns das Festland noch von dieser Seite und der Höhenlage an und fotografierten es 🙂 . Man kann nie genug Fotos ham. Dann gings mit der Star Ferry zurück ans Festland.
Eigentlich wollte wir erst zurück in unser Hotel, um zu duschen und dann abends nochmal weg zu gehn, aber aufm Heimweg fing es leider an zu regnen und so beschlossen wir gleich aufm Heimweg essen zu gehn und somit vielleicht den Guss auszusitzen, denn wir waren als einzige ohne Schirm unterwegs (die Chinesen ham immer einen dabei, einerseits gegen die Sonne, anderseits für den plötzlich kommenden Regen). Mit unserer spontanen Restaurantwahl waren wir gut beraten, denn die beiden Gerichte, die wir bestellten, waren voll lecker. Als wir fertig mit Essen waren, hats draussen leider immer noch geregnet, aber dank eines guten Einfalls meines Freundes, ham wir einige Straßen trocknen Fußes dank der großen U-Bahn Station zurückgelegt 🙂 . Als wir dann endlich etwas durchnässt in unserem Hotel ankamen, beschlossen wir den Abend lieber dort zu verbringen, als uns nochmal in die Wassermassen zu stürzen.