Dieses Wochenende hatte ich wieder sau Glück mim Wetter, denn unter der Woche war es net so der Bringer, net so wie in Deutschland, wo es laut Erzählungen aller super toll gewesen sein muss wettertechnisch. Dafür stieg bei mir des Thermometer am Wochenende über 20°C und Sonne satt im Gegensatz zum Wetter daheim *ätsch* 🙂 . Am Samstag ging’s zuerst mit der Bahn an den berühmten Yuyan Garden und die Altstadt von Shanghai. Natürlich wurden durch das gute Wetter und dem Umstand dass Samstag war viel zu viele Leute dazu verleitet dort hin zu gehen 🙁 . Nachdem ich etwas durch die Altstadt geschoben wurde und des typische Touri Bild vom Eingang des Yuyan Garden gemacht, dessen Nebengebäude leider eingerüstet sind, wodurch die Schönheit etwas verloren geht 🙁 und en Satz Postkarten erworben hatte, versuchte ich schnell rauszukommen aus der Altstadt.
Danach ging’s relativ planlos zum Bund runter. Der Bund am Huangpu – Fluss soll angeblich die stimmungsvollste Uferstraße der Welt sein und war einst die prächtigste Straße Shanghais. Daher findet man dort auch eine ganze Reihe von Prachtbauten aus verschiedenen Architekturstilen. Viele asiatische und koloniale Banken und Handelshäuser waren dort angesiedelt. Die prächtigen Bauten sieht man heute auch noch.
Zum Glück kenn ich so des ein oder andere Hochhaus noch von meinem letzten Besuch und weiß ungefähr wo es steht, wodurch ich mich auch ohne Stadtplan wenigstens etwas orientieren kann. Am Bund angekommen schlenderte ich die sehr breite Uferpromenade einmal auf und ab, genoss das Wetter und die tolle Aussicht nach Pudong.
Beobachtete, wie die ein oder andere Fähre ablegte und wie die Chinesen um die Wette rennen, um die besten Plätze auf der Fähre zu bekommen *göttlich*.
Da die Promenade relativ lang ist und net mehr geschlendert bin, war ich doch ne Zeitlang unterwegs, was aber egal war, denn ich hatte sonst keine anderen Termine. Aufm Heimweg hab ich es endlich geschafft in der Wärmetheke einer meiner Supermärkte en Maiskolben zu bekommen *freu*. Denn unter der Woche bin ich abends meistens zu spät dran, da sind die immer alle schon weg 🙁 . Am späten Nachmittag hab ich noch etwas die Sonne genossen und mein zum eBook Reader umfunktioniertes Tablet benutzt.
Am Sonntag wurde ich zum einen von der Sonne geweckt, zum anderen vom Lärm der Baustelle an anderen Ende meiner Wohnanlage und weil schon wieder irgendwer an meine Tür geklopft hat. Letzte Woche ist das schon mal passiert und zwar dann gleich 3x am Abend *nervig*. Da ich net versteh was der die das auf der anderen Seite brüllt, mach ich erstens net auf und mach mir zweitens nimmer die Mühe zu fragen wer da ist bzw. was er sie es will. Bevor ich mich aufn Weg machen wollten noch mehr Menschen zu sehn, versuchte ich mir einen VPN Client zu zu legen, aber aus irgendwelchen Gründen wollte der meine Kreditkarte net akzeptieren, bzw. ich bin mir aber auch net ganz sicher, ob ich in dem Feld „Card Number“ die richtige Nummer reinschreibe *argh*. Naja, nach zwei Versuchen hatte ich keine Lust mehr und hab ich dann doch aufn Weg raus in die City gemacht. Heute stand der buddhistische Jing’an Tempel („Tempels des Friedens und der Ruhe“) auf meinem Plan, da ich keine Ahnung wie oft schon an der Ubahn Haltestelle vorbei gefahren bin. Natürlich stand ich wie immer vor dem Problem, welchen Ubahn Ausgang nehme ich? Die meisten Ubahn Haltestelle haben so zwischen 4 – 10 verschiedene Ausgänge. Natürlich gibt es einen Plan in der Ubahn, wo welcher Ausgang hinführt, aber NUR auf Chinesisch *argh*. Wenn man Glück hat, steht auf dem Schild, des die Richtung des jeweiligen Ausgangs anzeigt ne Straße drauf, aber da weder mein Reiseführer und mein Stadtplan so detailliert sind, hilft des auch net immer. Meistens nehm ich einfach irgendeinen und hoffe, dass es der richtige ist. Dieses Mal hatte ich Glück und kam direkt neben dem Tempel raus *freu*.
Ich merke immer wieder, dass mein Shanghai Reiseführer schon etwas älter ist, denn zum einen sind net alle Ubahnen eingezeichnet und zum anderen stimmen die Eintrittspreise so überhaupt nimmer. Somit hat der Tempel 5x soviel gekostet, wie mein Reiseführer meinte, aber ok es ging noch, aber von Studentenrabat wollten die in ihrem Kabuff nichts wissen bzw. hat mich wahrscheinlich net mal verstanden, so wie die meisten hier 🙁 . Die Tempelanlage war net groß und umringt von Hochhäusern, leider waren auch hier Teile der Anlage eingerüstet, wodurch die Pracht etwas verloren ging. Aber an dieser Anlage fanden immer wieder Bauarbeiten statt, da die Anlage seit ihrer Entstehung schon mehrfach überschwemmt und darauf hin umgezogen ist. Zwischenzeitlich wurde die Anlage als Kunststofffabrik zwecks entfremdet und brannte Anfang der 70er komplett ab. Ihr heutiges Aussehen entstand erst in den letzten 30 Jahren. Beim Überqueren des Innenhofs muss man aufpassen, denn es regnete im wahrsten Sinne des Wortes Geld 🙂 . Des lag daran, dass viele Chinesen versuchten durch werfen ihr Geldstück soweit oben wie möglich auf dem Schrein zu platzieren, was dem erfolgreichen Schützen Glück beschweren soll. Natürlich waren sie net so treffsicher und daher prallten immer wieder Münzen ab und flogen über den Platz.
Ansonsten war es in meinen Augen en relativ normaler Tempel. Ne große Halle, in die man erst reinklettern musste, da die Türschwelle relativ hoch war, damit keine bösen Geister den Tempel betreten können, denn die können keine Stufen überwinden, mit em riesigen Buddha. Angeblich der größte Jade Buddha seiner Art in China, was auch immer des heißen soll.
Außerdem kann man eine über 8m hohe Silber – Buddha – Figur sehn, außerdem noch einige andere Götter und natürlich den Wächter des Buddhas, der mit seinem Schwert anzeigt, ob das Kloster bzw. der Tempel Reisende aufnimmt und ob sie etwas zu Essen erwarten dürfen.
Vor jedem dieser Statuen waren natürlich Spende Boxen und Betthocker aufgestellt. Beides fand regen Anspruch der Chinesen. In manchen Räumen fand glaub eine Trauerfeier oder Totenwache statt. Diese gestaltete sich wie folgt: auf einem kleinen Tisch stand ein Bild, wahrscheinlich der Verstorbenen und davor standen Blumen und Schalen mit Obst und anderen Nahrungsmittel. Vor dem Tisch bildeten ca. 10 Mönche einen Gang und sangen irgendwas und schlugen auf ne Glocke. Hinter dem Gang standen so 4-5 Gebetshocker und immer im Wechsel beteten die Angehörigen, dabei schmissen sie sich immer wieder auf die Gebetssessel, so ca. 4x, dann war die nächste Gruppe wieder dran. Die Wartezeit verbrachte man entweder am Tisch sitzend oder draußen eine rauchend. Wie oft des gemacht wird keine Ahnung, bin irgendwann gegangen. Aber des waren bestimmt mehr „beuget die Knie“ als bei uns an Karfreitag. Deren Religion scheint noch sportlicher zu sein, als wir Katholiken 🙂 , aber man muss auch sagen, die Gebetshocker sahen sehr bequem aus, net so wie unsere kalten Kirchenstufen *nobel nobel*. Ansonsten bin ich einmal durch die komplette Anlage gelaufen, hab einige Fotos gemacht und etwas die Ruhe und die wenigen Menschen genossen 🙂 . Da sonst für den restlichen Tag nichts per aufm Plan stand, dachte ich, ich schlendere etwas durch die Stadt. Keine 3m weiter hab ich entdeckt, dass auf der anderen Straßenseite ein Park liegt mit em kleinen See in der Mitte, an dessen Ufer man sich hin setzen konnte.
Dort hab ich etwas die Chinesen um mich herum beobachtet, vor allem die Kinder, die mit kleinen Netzen wahrscheinlich versuchten Fische oder ähnliches zu fangen. Obwohl ich nur en T-Shirt und ne Jeansjacke an hatte, wurde es angenehm warm in der Sonne. Tat gut, nachdem ich die komplette letzte Woche im Labor fast festgefroren bin *brrrr*. Natürlich hab ich auch schon die ersten Chinesen mit Sonnenschirm bewaffnet entdeckt *die spinnen die Chinesen*. Hier in dem tollen Land der vielen Menschen ist es schick, wenn man blass ist, denn des bedeutet soviel, dass man reich ist und net aufm Feld oder Bau arbeiten muss, aus diesem Grund ist in vielen Cremes oder Gesichtsmasken extra Aufheller drin, wie bei uns in manchen Zahnpastas *die spinnen wirklich die Chinesen*. Natürlich hab ich, wie jedes Wochenende und egal wo ich bin en Brautpaar gesehn auf der Suche nach em schönen Fotomotiv. Aber eins muss man ihnen lassen Geschmack ham sie, die Bräute sehn net schlecht aus. Man muss aber auch fairerweise sagen, dass die hier auch alles tragen können, da die meisten weder en Arsch und en Vorbau ham und auch sonst net viel dran ist an ihnen. Ein Windhauch und die bläst es weg hat man immer des Gefühl bzw. die Angst.