Die erste Nacht im Hostel war net so der Bringer, hab kaum geschlafen, weil es zum einen sehr warm in unserem Zimmer war und zum anderen viel Licht und Lärm von der Straße rein kam. Als ich dann endlich gut schlief, wurde ich dadurch geweckt, dass eine meiner Zimmergenossinnen morgens um 6h aufstand, sich fertig machte, um zum Sport zu gehn *argh*. Später habe ich rausbekommen, dass sie das JEDEN Morgen macht *na super*. Irgendwann gegen 8h bin ich dann auch mal aus den Federn gekrochen und ins Bad / Dusche gewandert. Beim Check In habe ich einen Zettel bekommen, auf dem mir erklärt wurde, wie ich es schaffe heiß zu duschen. Zum einen muss man den Boiler anschalten, ihn ca. 10min an lassen und dann 3-4min des Wasser vorlaufen lassen und dann käme warmes Wasser. Der Boiler war die komplette Nacht an, da ich Strom für mein Handy gebraucht hatte und somit meine Karte in der „Strombox“ hatte und ich hab definitiv mehr als 4min gewartet, aber es kam einfach kein warmes Wasser :(. Also habe ich halt kalt geduscht *brrr*, danach war ich wenigstens wach. Um nun auch noch den letzten Funken Müdigkeit zu vertreiben, ging ich in den Aufenthaltsraum, wo es morgens Kaffee und Tee gibt. Dort traf ich dann auch gleich einen Kanadier, den ich am Abend vorher kennen gelernt hatte. Der Kaffee war leider net so der Bringer, schmeckte eher so, als ob er schon vor Tagen gekocht wäre und immer wieder aufgewärmt wurde 🙁 , aber naja eine Tasse ging trotzdem J . Während nach und nach die anderen eintrudelten, die ich am Abend zuvor kennen gelernt hatte, schlich die Hostelkatze um uns herum und beschnupperte die neuen Gäste *voll süße die Kleine*.
Nachdem irgendwann mal alle eingetroffen waren bzw. verabredet war, dass sie später hinstoßen würden und wir uns geeinigt hatten, was wir uns anschaun wollen, ging es endlich los. In der Zwischenzeit war es auch schon 11h. Das erste Ziel des heutigen Tages war Sik Sik Yuen Wong Tai Sin Temple. Der Tempel hat den Anspruch „jeden Wunsch wahr zu machen“, wodurch er große Beliebtheit erhält. Außerdem ist er die Heimstatt der drei Religionen (Taoismus, Buddhismus und Konfuzianismus) und seine natürliche Lage und die wundervoll verzierten Gebäude machen den Tempel gleichermaßen zu einer malerischen Sehenswürdigkeit und einem wichtigen religiösen Zentrum. 1915 brachte ein taoistischer Priester ein heiliges Portrait von Wong Tai Sin aus Guangdong im südlichen China nach Hong Kong. Heute beherbergt der Wong Tai Sin Tempel dieses kostbare Portrait und ist Anziehungspunkt für viele Gläubige, um hier durch Opfergaben für Glück, göttliche Führung und Wahrsagungen zu bitten. Daher waren wir auch net die einzigen, die auf dem Geländer herum spaziert sind 🙁 .
Zum Tempel gehört ein kleiner, aber doch feiner Garten, den wir durch wanderten, ansonsten waren wir relativ schnell mit dem Tempel durch.
Vorm Tempel trafen wir uns mit einem in Hong Kong lebenden Deutschen den ich über Facebook kannte. Da wir uns vorher noch nie begegnet waren, wollte er wissen, wie er mich erkennen kann. Mit der Beschreibung such ne europäischen / westlichen aussehende 4er Gruppe mit einer weiblichen Person, einem großen blonden und einem kleineren mit em riesen Rucksack war er vielleicht anfangs etwas verwirrt, aber wir haben uns auf Anhieb gefunden, denn außer uns waren net viele Europäer vor Ort. Zu fünft beschlossen wir uns noch den 10 000 Buddha Tempel anzuschaun, der net allzu weit weg lag vom anderen Tempel, aber doch soweit, dass wir lieber die Ubahn nahmen. Vor Ort mussten wir dann ein paar Leute nach dem richtigen Weg fragen, denn die Beschilderung, die sonst eigentlich sehr gut ist in Hong Kong ließ hier etwas zu wünschen über 🙁 . Endlich glaubten wir den Tempel gefunden zu ham,wurden aber gleich von einem Pförtner aufgehalten und darauf hingewiesen, dass dies Privatgelände sei und der gesuchte Tempel weiter hinten im Tal liegt. Also folgten wir einem Schotterweg in die angegebene Richtung und fanden wirklich irgendwann ein Hinweisschild zum gewünschten Tempel. Der eigentliche Tempel lag oben aufm Berg und links und rechts des steilen Wegs stand ein Buddha neben dem anderen, alle mit unterschiedlichen Gesichtern und Positionen. Keiner von uns machte sich die Mühe nachzuzählen, ob es wirklich 10 000 Buddhas waren, wir glauben den Mönchen einfach mal 🙂 .
Zwischendurch kamen wir immer wieder an „Bushaltestellen“ vorbei, die als Rastmöglichkeit genutzt werden konnten, in denen aber Essen und Trinken verboten war, aber neben jeder stand en riesiger Mülleimer *komisch*. Irgendwann kamen wir endlich am Tempel an, neben dem ein kleiner Turm stand, in dessen Fenster immer ein kleiner Buddha steht. Der Turm ist etwas windschief, aber man konnte trotzdem hinauf steigen.
Leider war der Blick von oben net so der Bringer, da die Fenster durch die Buddhas blockiert waren und die Fenster klein und relativ nahe am Boden sind 🙁 . Der Tempel an sich ist ähnlich aufgebaut wie alle anderen Tempel, mit der ein oder anderen Buddha Statue und vielen Gebetssesseln. Es hatte zwar keiner mitgezählt, aber wir dachte, wir wären schon bei den 10 000 angekommen, aber anscheinend net, denn es ging noch weiter den Berg hinauf und auch dieser Weg war mit Buddhas versehn. Endlich oben angekommen, hatten wir en Blick über Hong Kongs Hinterland und dessen Wälder und Berge. Die Aussicht war jetzt net berauschend, aber hab schon lange nimmer soviel Natur auf einem Fleck und net auf Bildern gesehn *schnief*. Dort oben gab es neben einem kleineren Tempel noch einen Friedhof bzw. einen Urnenhalle, die sehr zum Verweilen einlud, da sie mit Klimaanlage versehn war 🙂 , daher gönnten wir uns erstmal ein kurzes Sit-in. Aber lange dauerte das Vergnügen net, denn wir ham fälschlicherweise die Beistelltische für Bänke gehalten und das sah die Aufseherin überhaupt net gerne 🙁 . Draußen fanden wir auch die ein oder andere Bank, leider ohne Klimaanlage.
Auch Rückweg nutzten wir einen anderen Weg, als den, den wir rauf kamen. Auch dieser Weg war wieder mit Buddhas gesäumt, so langsam glaubten wir das mit den 10 000 Buddhas. Unser Weg wurde immer schmaler und die Buddhas hörten irgendwann auf und der Italiener, der die Vorhut machte, wollte schon umdrehn, aber der Deutsch – Hong Konger und ich hatten definitiv keine Lust mehr den Berg wieder hoch zu latschen, daher drängten wir den Italiener immer weiter zu laufen, irgendwie werden wir schon wieder zur Ubahn kommen 🙂 . Als wir endlich wieder auf ner normalen Straße waren, hatten wir die anderen zwei hinter uns verloren 🙁 . Wir warteten und warteten, aber sie kamen net, kam wollten wir ihnen entgegen laufen, kamen sie natürlich *wie immer*. Sie wurden durch Affen aufgehalten, an denen wir blind vorbei gelaufen sind *nein*. In Hong Kong gibt es eine immer größer werdende frei lebende Affenpopulation, die langsam zum Problem wird. Nachdem wir wieder vollständig waren, ging’s zurück zur Ubahn und ab Richtung Mittagessen. Da einer von uns Geburtstag hatten, suchten wir nachm Essen einen Supermarkt auf und gönnten uns erstmal en kaltes Bier, um mit ihm anzustoßen. Da es in Hong Kong mit einer hohen Geldstrafe belegt ist in öffentlichen Parks zu trinken, ham wir uns einfach auf den Gehweg gesetzt und getrunken 🙂 . Die vorbei gehenden ham uns zwar etwas irritiert angeschaut, aber was soll‘s. Irgendwann ist uns ne kleiner Gruppe, wahrscheinlich auch Bagpacker aufgefallen, da zwei von ihnen ähnliche 70er Jahre Frisuren hatten und einer von denen auch noch en sehr auffallendes Hemd. Abends und die Tage später ham wir sie noch öfter in der Ubahn, im Supermarkt und im Hostel gesehn *wie klein Hong Kong doch ist*. Nach unserem Bier brachten wir den Kanadier noch bis an die Ubahn, denn der machte sich auf nach Bangkok zu den Tigern.
Nach einer kleinen Verschnaufpause im Hostel starteten wir wieder durch, dieses Mal mit ner noch größeren Gruppe (viele Deutsche, zwei Dänen, ein Schwede & ein Italiener), sieben Kerle und ich. Eigentlich hatte ich mich an dem Abend mit jemand aus Facebook verabredet, da wir aber tagsüber getrödelt hatten und die Person (dachte eigentlich es wäre en Kerl, wurde aber später aufgeklärt, dass es en Mädel ist) kein Smartphone besitzt, wurde aus dem Treffen leider nichts 🙁 . Somit suchten wir uns alleine en Restaurant und genossen zum größten Teil unser Essen. Danach wollten wir eigentlich erst in ne Kneipen Straße fahren, waren dann aber von der Skyline so begeistert, dass wir uns erst nochmal ne Runde im Supermarkt holten und uns ans Ufer setzen, bis die Security uns wegscheuchte, weil sie die Aussichtsplattform schließen wollten. Da keiner genau wusste, wann die letzte Ubahn fährt und wir irgendwie auf vom Festland auf die Insel mussten, nahmen wir doch noch die Ubahn zur Kneipenstraße. Da uns die Kneipen zu teuer waren, ging es erneut zum Bierkauf in den Supermarkt 🙂 . Gegen 1h war ich dann wieder im Hostel, da es für einen Tag genug war und ich mal Schlaf wollte, da die Nacht vorher sehr kurz und unruhig war.