Für den Abend war ich mit zwei in Hong Kong lebenden Ausländern verabredet, um nach einem gemeinsamen Dinner zum Pferderennen zu gehn. Zwei von denen, die tagsüber schon mit auf Lamma Island waren und noch 3 weitere kamen abends noch mit, somit waren wir wieder ne lustige 8er Runde.
Einer der zwei Hong Konger wohnt seit etwas mehr als einen Jahr dort und kennt sich bestens aus, der andere erst seit 2 Wochen, aber es reicht ja, wenn einer weiß, wo es lang geht 🙂 . Nach einem guten Chinesischen Abendessen (in Hong Kong ist es ähnlich wie in Europa, dass jeder sein eigenes Tellergericht bestellt) ging es los Richtung Pferderennen *Spannung*. Als ich tagsüber den anderen erzählte, dass ich abends zum Pferderennen geh, waren sie eher skeptisch und wollten wissen, ob des wirklich mein Ernst war. Naja ich hatte auch net wirklich viel Ahnung davon, aber beide Kontakte aus Hong Kong hatten des unabhängig von einander (die zwei kannten sich vorher nämlich auch noch net) vorgeschlagen und gemeint, dass man da am Mittwoch Abend unbedingt hin muss. Die Veranstaltung ist zweimal die Woche, einmal mittwochabends eher westlich geprägt und einmal sonntagabends eher für lokal People. Das erste Rennen startet glaub um 19:30h und bis 23h sind 7-9 weitere Rennen immer im halben Stunden Rhythmus.
Dazwischen werden Showeinlagen geboten und vorm Rennen kann man immer die Pferde und die jeweiligen Jockeys begutachten.
Natürlich ist für das leibliche Wohl auch gesorgt und wie auf jeder Rennstrecke kann man auch hier wetten. Die Veranstaltung kostet nur 10HK$ Eintritt was net mal ganz 1€ ist, also eigentlich fast nichts, aus dem Grund und weil am nächsten Tag frei war, war die Hölle los, so dass wir uns eigentlich immer verloren ham und dann wieder zufällig im Getümmel getroffen ham 🙂 .
Ich war noch nie Live beim Pferderennen und fand die Atmosphäre und die Rennen einfach super. Die Rennen an sich dauern vielleicht etwas über 1min, aber egal 🙂 . Die ersten Rennen haben wir uns vom Rasen aus angeschaut, für die letzten Zwei sind wir zwei Etagen höher aufn Balkon gegangen, von wo man nun auch die Gegengerade besser einsehen konnte *voll cool*. Eigentlich wollten wir auf die Besucherterrasse im 7ten Stock, aber die war aus irgendwelchen Gründen an dem Tag leider geschlossen 🙁 .
Nachm letzten Rennen drängt sich alles Richtung Ausgang, wo eine ganze Reihe Straßenbahnen auch liebevoll „Ding Ding“ genannt, auf die Leutz wartet, um sie dann zu den Bars zu transportieren. Die Trams sehen aus, wie die Londoner Doppeldecker Busse nur schmal wie en Handtuch, da in den Straßen Hong Kongs net so viel Platz ist zwischen den ganzen Hochhäusern. Wir sind unten stehn geblieben, in der total überfüllten Bahn, denn von oben war es schwer wieder rauszukommen bei dem Menschenauflauf 🙂 . Mit uns in der Bahn waren einige partydurstige, angetrunkene Engländer, die gleich mal einige englische Fußballlieder zum Besten gaben und dabei die Decke als Trommel missbrauchten, während die von oben mitsingenden, den Fußboden als Decke verwendeten 🙂 . Da es sehr warm war, waren alle Fenster offen, so dass die Fußgänger auf der Straße auch was von unserer guten Stimmung hatten und leicht den Kopf schüttelten. Irgendwann gingen ihnen die Fußballlieder aus, so stiegen wir auf andere bekannte englische Songs um bis hin zu Robbie Williams.
Mittwochs ist in Hong Kong immer „Ladies Night“, was soviel heißt, dass die Damen in allen Bars und Kneipen den größten Teil der Getränke umsonst bekommen. Da die Herren aber selten Lust haben soviel Geld für Alkohol auszugeben, endet es meist damit, dass die Frauen sich ihre Getränke drin holen und dann damit wieder nach draußen auf den Gehweg / Straße wandern, denn dort stehn die Herren mit ihre 7-eleven Bieren 🙂 . Ist eigentlich ganz witzig, denn es bilden sich dann einfach riesige Trauben vor den Bars.
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