Eigentlich dachte ich ja, dass die Bürokratie, nervende Formalitäten und verbrauchte Nerven für mein Praxissemester in Shanghai net zu toppen sind, aber ich wurde leider eines schlimmeren belehrt *argh* und daher „never say never again“!
Ende April, um genau zu sein am 23ten April diesen Jahres wurde ich morgens im Lidl an der Kasse stehend per WhatsApp von meinem Gruppenleiter überraschend gefragt, ob ich Interesse hätte für ein halbes Jahr nach Chicago zu gehen, um dort zu arbeiten. Auch wenn ich mir nach Shanghai geschworen hab, sowas mache ich nie wieder und vor allem net alleine, musste ich keine Sekunde über meine Zusage nachdenken. Denn wie ein Kumpel Letzt treffend festgestellt hat, ist meine Lust neues zu sehen, zu erkunden und zu erleben größer als meine Angst und der Kummer, den ich in Shanghai empfunden habe. Und somit war das Projekt USA gestartet.
Meine Bedingungen für dieses Unternehmen waren, dass ich nach meinen Abschluss für 6 bis 9 Monate mit einem deutschen Vertrag in die USA fliege, um dort zu arbeiten.
Aus mir unbegreifbaren Gründen hat es fast bis Mitte Mai gedauert, bis klar war, dass einer Anfrage aus den USA nach einer zusätzlichen Arbeitskraft zugestimmt wurde. Nun stand die Frage nach den Konditionen im Raum, diese Frage schien net so einfach zu sein, wie ich mir dachte, denn die Antwort ließ sehr lange auf sich warten. Aufgrund der ausbleibenden Antwort füllte ich meine Bewerbung für einen Masterstudienplatz an der HS Mannheim aus und schickte ihn ab (Anfang Juli). Als nach einem halben Monat die positive Antwort der HS kam *wow*, stellte ich allein Beteiligten im Geschäft ein Ultimatum, bis zu dem ich einen Vertrag sehen wollte, oder mich unwiderruflich für den Master einschrieb. Diese Drohung wirkte, denn innerhalb von zwei Wochen bekam ich meinen Vertrag zugeschickt (Mitte August). Leider handelte es sich um einen amerikanischen Vertrag mit deren Bedingungen *argh*. Dies bedeutet, dass ich in meinen 6 Monaten in Chicago grad mal eine Woche Urlaubsanspruch habe, denn die Amerikaner haben nur 2 Wochen pro Jahr *unglaublich, aber wahr*.
Anfangs war ich verständlicherweise verärgert und war kurz davor alles hinzuschmeißen, daher zog ich meinen Gruppenleiter zu Rate. Dieser war auch grad leicht genervt, da er seit mehreren Stunden damit beschäftigt war die Aufgabe der Amerikaner zu erledigen und zwar in Form eines Einladungsbeschreiben mit eindeutiger Begründung, warum die Amerikaner ne Deutsche für ihre Arbeit benötigen. Er konnte meine Einwände / Bedenken verstehen und nachvollziehen, bestärkte mich aber auch darin es trotzdem zu machen, da ich außer meinem Masterplatz net allzu viele Optionen hatte und die 6 Monate doch relativ verlockend klagen.
Auch wenn es im Endeffekt net ganz so wahr, wie ich es eigentlich wollte, unterzeichnete ich den Vertrag, denn so eine Chance bekomme ich wahrscheinlich so schnell nicht wieder *etwas grummel grummel*.
Zusammen mit meinen Vertrag musste ich noch ein weiteres Dokument unterzeichnen mit allgemeinen Dingen / Regeln, diese Dokumente musste aber nicht nur ich unterzeichnen, sondern auch jemand externes meiner Arbeitsstelle. Daher hat meine Freundin mal schnell meine Unterschrift bestätigt, keine Ahnung wieso, aber die Amerikaner lieben so einen Rotz. Manchmal kann es sogar soweit kommen, dass zwei Personen die Unterschrift des Unterzeichners bestätigen müssen, des können wild fremde Menschen sein, die man auf der Straße aufgesammelt hat *die spinnen die Amerikaner*.
Nachdem der Vertrag unterzeichnet zurück geschickt wurde (nach vier Monaten diskutierens, wartens und allem anderen was dazu gehört), war der Weg frei für die Beantragung eines Visums.
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