Wie schon erwähnt wollte mich meine Firma irgendwo in Indiana unterbringen, weit weg von Downtown Chicago und weit weg von allen Zugverbindungen, dafür aber in einer sicheren Wohngegend. Wie auch schon erwähnt kam des für mich nicht in Frage, da ich zum einen Besuch erwartete, welcher bei mir wohnen und von dort irgendwie mobil sein wollte und zum anderen will ich auch die Möglichkeit haben mit öffentlichen Verkehrsmitteln in die Stadt zu gelangen, da ich immer noch kein großer Freund bin, überall mim Auto hinzufahren. Nachdem ich meinen amerikanischen Kollegen das sowohl in mehreren Mails, als auch in einem Phone Call versucht habe zu erläutern, was nicht ganz so einfach ist, denn wer will heute schon mit öffentlichen Verkehrsmitteln fahren *typisch Amerikaner*, stand fest, dass ich mich selbst um eine Wohnung kümmern muss, denn mehr als die drei Angebot wollen / können sie net machen *na klasse*. Meine Versuche dies schon von Deutschland zu erledigen wurden relative schnell unterbunden, denn irgendwie hatten sie keine Lust Kontakt mit den Vermietern bzw. Maklern aufzunehmen, was mir aber erst hinter mitgeteilt wurde.
Aus diesem Grund wurde ich zwei Wochen im Hotel einquartiert, von wo aus ich jeden Abend nach passenden Wohnungen in einer sicheren Wohngegend, mit Anschluss an eine öffentliches Verkehrssystem und in einer bezahlbaren Preislage plus Parkplatz. Meine Vorschläge hab ich dann immer zum Prüfen an die Personalabteilung geschickt, die aber von sicheren Wohngegenden in Chicago genauso viel Ahnung hatte, wie ich vom Basketball, nämlich gar keine *argh*. Irgendwann hatte jemand ein Einsehen mit mir und ich bekam eine ausgedruckte Karte mit farblich markierten Wohngegenden, die akzeptabel sind. Anhand dieser ging die Suche verstärkt los.
Aufgrund der sehr geringen Zeit der Personalabteilung und wahrscheinlich auch wegen meiner Weigerung nach Indiana zu ziehen, wurde mir nur einmal bei einem Anruf eines Maklers geholfen, die restlichen musste ich leider durchführen *help*. Meine Suche wurde noch weiter dadurch erschwert, dass unser Internet im Geschäft nur zwischen 11h und 13h für alle Seiten frei geschaltet ist, danach sind einige viele blockiert, da um 13h die offizielle Zeit der Mittagspause vorüber ist und die Leute wieder anfangen sollen mit arbeiten.
Nach einer knappen Woche habe ich also angefangen Makler anzurufen und versucht deren Englisch am Phone zu verstehen, was leider net immer so einfach war, denn die reden hier manchmal als ob sie en Waschlappen im Mund ham. Mein nächstes Problem war, dass ich die Wohnung nur für sechs Monate brauche, aber bei den meisten ist 12 Monate die Mindestmietzeit 🙁 . Und wenn es doch mal möglich war, dann war das Apartment unmöbliert und des geht ja mal gar net.
Nach Ablauf meiner ersten Woche hatte ich also noch nichts gefunden und auch nichts in Aussicht *argh*. Aber ehrlich gesagt hat mich des am Wochenende nicht weiter beschäftigt, da ich vom Hotel aus sowieso niemanden angerufen habe, sondern immer nur ausm Geschäft. Auch aufs Suchen neuer Sachen hatte ich nicht so wirklich Lust, daher habe ich mein Wochenende ohne Sorgen um meine Wohnung genossen. Ich glaube meine Freunde, welche mich Anfang November besuchen wollte, waren net so entspannt wie ich, denn ihre Urlaubskasse war daraus ausgelegt, dass sie bei mir wohnen konnte. Sollte es net möglich sein, würde die Shopping Tour geringer ausfallen, was nun aus meiner Betrachtungsweise net so dramatisch wäre.
Montagmorgens um 11h ging also meine Wohnungssuche weiter und ich hab sogar was sehr interessantes sehr zentral gefunden, was von den Bildern her, sehr interessant aussah. Und für nur $40 pro Monat könnte ich es sogar für nur 6 Monate mieten und für weiter $100 wäre es sogar möbliert *cool*. Meine Kollegen aus der Pers fanden des auch gut, denn die hatten sich schon Gedanken darüber gemacht, was passiert, wenn ich nichts finde und hätten mich sogar ne Woche länger im Hotel einquartiert, was aber aufgrund meiner Besucher für mich net möglich war *Schade eigentlich, denn des Frühstück war echt gut*.
Nach einem weiteren Anruf bei der Agentur, die die Zimmer vermietet, hatte ich für Dienstagabend einen Besichtigungstermin. Für die Besichtigung bin ich des erste mal Downtown mim Auto gefahren, was der reinste Horror war, denn es war unglaublich viel los, ich war noch net so viel mit dem Auto unterwegs gewesen, es war dunkel und hat geregnet. Kurz vor meiner Ausfahrt ist der Verkehr dann auch fast zum Erliegen gekommen und die Zeit wurde immer knapper. Auf der „tollen“ Ausweichroute meines Navis ging es auch net schneller voran, weil zum einen eine Baustelle dort ist und zum anderen das System für Linksabbieger beschissen ist und dadurch der komplette Verkehr aufgehalten wird. Immerhin hab ich direkt vorm Haus en Parkplatz gefunden, auch wenn ich eigentlich hätte was in die Parkuhr schmeißen sollen, was ich aber irgendwie net verstanden habe.
Um überhaupt ein Apartment zu sehen, musste ich gleich en Formular ausfüllen, keine Ahnung wieso, aber sie sagt es und ohne des hätte ich wieder gehn müssen, als was macht man net alles. Dann fuhren wir mit dem Aufzug in den zweiten Stock. Der Aufzug macht jedes Mal, wenn er ein Stockwerk passiert ein schrecklich lautes Geräusch. Beim ersten Mal bin ich total erschrocken.
Das erste Studio was ich zu sehen bekam, war direkt neben dem Aufzug und sau klein. Da war der begehbare Kleiderschrank ja noch fast grösser. Das Zimmer war unmöbliert und ich konnte mir auch net so wirklich vorstellen, dass da ein Bett reinpasst, ohne mit dem Kühlschrank zu kollidieren. Für so ne kleine Hundehütte wollen die wirklich $1045 pro Monat. Von dieser Sorte Studio hat sie mir noch zwei weitere gezeigt, die aber genauso schlimm waren. Anfangs hatte sie gemeint, dass sie noch etwas größere Studios für $1345 haben, also hab ich gefragt, ob es möglich wäre so eins mal zu sehen. Naja des erste was ich zu sehen bekam von den angeblich größeren war nur minimal grösser. Dafür des zweite war recht akzeptabel, da es an einem Atriumfenster liegt und somit einen doch „langen“ Gang besitzt, bevor man im Bad landet. Und zudem hat es dreimal zwei Fenster, auch wenn die net sehr viel bringen, da des Atrium net sehr riesig ist und des Haus an die fünf Stockwerke besitzt, aber egal zum Lüften reicht es.
Nachdem ich mir diese Wohnung angeschaut hatte, drängte meine Pers darauf, dass ich diese Wohnung miete und mir nicht noch weitere anschaue. Hatte eigentlich ich noch eine andere im Auge, aber da hätte ich mir entweder Küche und Wohnzimmer oder alles mit jemanden teilen müssen und davon hat mir meine Pers ausdrücklich abgeraten, da sie tierisch Angst um mich haben. Auch wenn mir des größere der Studios immer noch etwas klein erschienen, blieb mir nicht viel anderes übrig, als sie zu mieten, da der Druck immer stärker wurde.
Nun kam aber das Problem auf, dass die Agentur nur an Personen vermietet und nicht an Gesellschaften, so dass ich die Wohnung nur auf meinen Namen gemietete habe und die Firma mir monatlich ihren Wohnzuschuss überweist. Da ich noch keine SSC hatte und auch noch kein Bankkonto war die Sache net ganz so einfach. Ich hab also einen Brief meiner Firma benötigt, um meine Person und mein Gehalt zu bestätigen. Zudem musste ich dutzende Zettel ausfüllen, bei denen ich nicht mal annähernd die Hälfte beantworten kann. Die wollen hier z.B. wissen wieso man umziehst, wer deine früheren Vermieter waren mit Name, Anschrift und Handynummer, zu dem wollen sie deine Führerscheinnummer wissen und noch vieles mehr. Bei den meisten Sachen habe ich einfach einen Strich gemacht, weil die Agentur damit sowieso nichts anfangen kann. Ein größeres Problem war die erste Miete, denn ich hatte kein Konto und wollte es auch net über mein deutsches Konto laufen lassen, die Agentur hat keinen Scheck akzeptiert, da die Überprüfung der Firma net rechtzeitig erfolgen konnte und die Firma wollte oder konnte nicht per Kreditkarte zahlen. Irgendwann haben sie sich irgendwie geeinigt und die Firma hat des Geld bezahlt.
Da der 1ten November ein Sonntag war, aber des Office nicht am Wochenende besetzt ist, bin ich also freitags nach dem Lunch „schnell“ in die Stadt gefahren und habe meinen Schlüssel in Empfang genommen, dutzende Seiten unterschrieben und schon die ersten Sachen im Zimmer abgeladen. Damit hatte ich endlich meine Wohnung und mein Besuch konnte fast kommen.
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