Nach dem Regen kommt die Sonne
Posted by choky at 2:37 am in USA

An meinem dritten Wochenende hier in Chicago hab ich mal en richtig faulen Samstag gemacht. Nachdem ich am Abend zuvor im Haunted House war und erst später heim kam, hab etwas ausgeschlafen und dann zum letzten Mal des ausgiebige kostenlose Frühstück im Hotel genossen. Denn der Plan für den Samstag war in mein eigenes Apartment umzuziehen, vor allem da des Wetter mehr als nur bescheiden an dem Tag war.

Auch wenn ich immer noch satt vom Vortag war, hab ich richtig rein gehauen, so dass ich den Rest des Tages nichts mehr gebraucht hab. Zuerst gab es wie immer ein Omelette gespickt mit Spinat, Pilzen, Tomaten und natürlich Käse mit ein paar Kartoffeln dazu.

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Nach einer etwas längeren Pause hab ich noch die Panecakes probiert, die mit Schokostückchen gespickt waren und mit Früchten garniert waren *mjami*.

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Da ich erst um 11h auschecken musste, hab ich mir Zeit gelassen beim Frühstück und hab nebenher noch mit Deutschland gephont und die ein oder andere Tasse Kaffee getrunken.

Bevor es dann Richtung Downtown ging, war ich nochmal tanken und Lebensmittel shoppen, denn vor allem Benzin ist weiter draußen im einiges billiger, als in der Stadt selbst. Bei den Preisen von den Lebensmittel geht es eigentlich, aber da ich sowieso schon im Auto saß, hab ich mal en paar Sachen eingekauft, vor allem Müsli für ins Geschäft. Ehrlich gesagt esse ich immer noch an den zwei Müsli Packungen und des ist nun schon über einen Monat her.

Nachdem es am Samstag gar nimmer aufhören wollte mit regnen, war der Sonntag dafür umso sonniger mit blauem Himmel *Nach dem Regen kommt die Sonne* 🙂 . Und um des Wetter und meine neugewonnene Nähe zur Downtwon zu nutzen, hab ich mich auch gleich zu Fuß auf zum Lake Michigan gemacht.

Des erste Gebäude, welches ich auf meinem Spaziergang passiert habe, war die Union Station.

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Um 1836, als der Bahnhof eröffnet wurde, entwickelte sich Chicago zum Eisenbahn Zentrum der USA. In den kommenden Jahren verließen täglich knapp 100 Personenzüge Chicago. Noch heute ist er das drittverkehrsreichstes Bahnterminal der USA. Der Bahnhof besteht aus einem doch sehr ein eindruckendes 8-stoeckiges Hauptgebäude mit einer mächtigen Säulen Vorhalle, welche in eine recht große Wartehalle führt.

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Folgt man dem West Jackson Bvld kommt als nächstes interessantes Gebäude der Willis Tower bzw. früher auch Sears Tower genannt.

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Die Chicagoer nennen ihre Gebäude nach den Firmen, die sich in den Gebäuden befinden und wenn der Inhaber wechselt, ändert sich auch der Name *toll oder*. Der Willis Tower ist das höchste Gebäude der Stadt mit 108 Stockwerken und der zweithöchste Wolkenkratzer in den USA. Weltweit belegt er aber nur Platz 10, denn die Asiaten und die Araber haben sich in den letzten Jahren mächtig ins Zeug gelegt. Das besondere an dem Tower ist, dass er aus 9 quadratischen Säulen besteht, welche in unterschiedlichen Höhen enden (2 Stück im 50ten Stock, 2 im 66ten Stock und weitere 3 im 90ten Stock, nur 2 Säulen gehen bis zum 108ten Stockwerk). Die Idee stammt von einer Zigaretten Schachtel mit unterschiedlich weit herausgezogenen Zigaretten *funny*. Aus diesem Grund sieht der Willis Tower aus jeder Himmelsrichtung etwas anders aus, was in schon irgendwie etwas einzigartig macht. Im 103ten Stockwerk gibt es eine Skydeck, welches an der Westseite drei Glasbalkone besitzt, die komplett aus Glas sind, also auch der Boden auf dem man steht. Und die Westseite ist die Seite, die komplett durchgängig bis zum Boden ist, d.h. unter einem kommt erst mal 102 Stockwerk nichts und dann die Straße. War bisher noch net oben, da der Eintritt im Chicago Pass enthalten ist und ich mir den erst nächstes Jahr kaufen will, aber es muss schon ne Überwindung sein, sich auf den Glasboden zu stellen.

Weiter auf der West Jackson kommt die Federal Reserve Bank of Chicago, welche als eine von 12 regionalen Reserve Banks dient.

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Gegenüber befindet sich das Chicago Board of Trade Building, welches vom 1850 herum von 82 Händlern gegründet wurde und nun der primäre Handelsplatz für die Terminbörse ist.

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Der Wolkenkratzer an sich ist ein Beispiel für einen Art-deco-Wolkenkratzer. Er besteht aus einer 9 stöckigen Basis, in welcher einst der 6 Stockwerke hohe Trading Room war, welcher heute aber horizontal in 2 Hallen unterteilt wurde. Über dem Basisgebäude erstreckt sich ein 45 stöckiger Turm, welcher mehrere Vor- und Rücksprünge hat. Auf der Spitze ragt ein pyramidales Dach mit der Statue der römischen Göttin Ceres. Neben dem Gebäude steht ein Brunnen mit jeweils einer Statue, welche die Industrie und die Landwirtschaft symbolisieren.

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Schräg gegenüber ist das Chicago Federal Center & Plaza, welches ein Meilenstein der modernen Architektur ist und von einem deutschen Architekt auf dem Reißbrett entworfen wurde. Es ist eine Gruppierung aus 3 Stahlbauskeletten, welche Sichtbezug zu einander haben. Auf dem Platz daneben steht das gigantische rote “Flamingo”, welches einen doch sehr deutlichen Kontrast bildet, aber auch irgendwie cool ausschaut.

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Mein Weg zum Lake Michigan führte mich als nächstes an der Harold Washington Library vorbei, welche von außen richtig geil aussieht und nach einem ehemaligen Bürgermeister der Stadt benannt ist, der sich für den Bau der Zentralbibliothek einsetzte, welche aber erst 1991 einige Jahre nach seinem Tod fertig gestellt wurde.

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Mit insgesamt 80 000 m2 ist es die größte öffentliche Bibliothek in den USA. Auf der Fassade werden andere lokale Gebäude zitiert, es gibt Rückblicke auf historische Stile, die Wände sind mit Girlanden geschmückt und es wird Bezug auf die “Windy City” genommen.

Zum Schluss stand ich auf der South Michigan Ave. von welcher man einen guten Blick auf die Häuser von Chicago Downtown hat, denn sie bildet die Grenze zwischen den Häuserschluchten und dem Grant Park, welcher direkt am Lake Michigan liegt. Um das Stadtbild nicht weiter zu verändern durch neuere moderne Bauten, wurde die Straße 2008 auf die Liste der bedrohten Baudenkmäler gesetzt.

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Vor den Häusern stehen zwei riesige Indianer Statuen (17m hoch) auf Granitsockeln, eigentlich der Bowman und der Spearman. Sie stellten früher den Eingang zum Park da, aber leider musste die dazwischen liegende Treppe einer Straße weichen, aber immerhin sind die zwei Indianer über geblieben. Beide Statuen deuten an, dass sie Waffen tragen und zwar zum einen Pfeil & Bogen und zum anderen einen Speer. Die Waffen wurden weggelassen, um die Aufmerksam mehr auf die Linien der Statuen, die Pferde und den Kopfschmuck der Reiter zu lenken *interessante Denkweise*.

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Der Abschluss meines Spaziergangs, welcher später mit einem langen Sonnenbad am Navi Pier endete, war der riesige Clarence F. Buckingham Memorial Fountain, der leider im Moment kein Wasser mehr hat, vielleicht im April wieder *schnief*. Der Brunnen wurde zu Ehren von Clarence Buckingham erbaut und ist durch die Sitcom „Eine schrecklich nette Familie“ auch bei uns sehr bekannt. Das muschelförmige Becken hat einen Durchmesser von 93m und ist mit vier Wasser speienden Paaren von Meereslebewesen, welche die angrenzenden Bundesstatten repräsentieren ausgestattet. Insgesamt ist der Brunnen in der Mitte an die 8m und reich verziert. Die entstehenden Wasserfontänen können bis zu 45m hoch in den Himmel ragen, welches bei Nacht durch ein sehenswertes Farbspiel und Musikbegleitung unterlegt ist *ich will des unbedingt mal sehen*.

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