Für meinen zweiten Arbeitstag gab es eigentlich auch einen Zeitplan, der aber noch mehr Macken aufwies, als der erste, denn der halbe Tag, den ich eigentlich in der Personalabteilung verbringe sollte, entpuppte sich als ne Sache von ner Stunde. In dieser Stunde wurden mir die Regeln der Firma und der Code of Conduct mehr der minder vorgebetet. Dann wurde mir auch mitgeteilt, dass ich keine komplette Woche Urlaub habe, so wie angenommen, sondern dieses Jahr vielleicht noch einen Tag und nächstes Jahr vielleicht vier Tage. Aber so genau können sie das jetzt noch nicht sagen, da ich erst meine SSC benötige, damit sie mich ins System ein buchen können und dann kann ihnen des System meine Urlaubstage errechnen. Genauso sieht es mit einem bezahlten Krankheitstagen aus, denn nur eine gewisse Anzahl davon ist im Jahr bezahlt, alles drüber raus nimmer *what?*. Wenn ich sie richtig verstanden habe, sind des pro Jahr auch nur ein paar Tage und für somit für mich noch weniger. Ein Glück, dass ich nie wirklich krank werde und wenn dann mal nur en Schnupfen oder ähnliches *teu teu teu*. Zu guter Letzt haben sie mir noch einen Plan mit allen Feiertage ausgehändigt, auf dem viel weniger standen als gedacht. Vor allem die zwei verlängerten Wochenenden im Januar bzw. Februar auf die ich mich gefreut hatte, sind weggefallen. Denn Martin Luther King Day und Prasidents Day sind zwar Feiertage, aber arbeiten muss man trotzdem. Nur manche Schulen haben an den Tagen geschlossen. Dafür habe ich einen beweglichen Feiertag am 24ten Dezember, so dass ich an Weihnachten nicht arbeiten muss *yeah*.
Zudem ging es über meine Wohnungssuche, die ja auch endlich mal in die Wege geleitet werden musste, denn am 1ten November musste ich aus dem Hotel ausziehen, zu dem hatte sich Besuch für den 5ten November angemeldet, der bei mir schlafen wollte. Da ich keiner ihrer Vorschläge in Indiana annehmen wollte, da ich ja unbedingt in Downtown Chicago leben wollte, musste ich mich selbst um eine Wohnung kümmern *argh*. Sie meinten zwar dass sie mir helfen wollen, aber im Endeffekt haben sie des net wirklich. Am Ende war es meine Aufgabe nach Wohnungen zu suchen, dort anzurufen, ob die Wohnung frei ist, ob sie für 6 Monate zu mieten ist und ob Möbel drin stehen. Bei den meisten ist es schon daran gescheitert, dass sie net für nur 6 Monate vermieten, sondern mindestens Mieter für 1 Jahr wollen. Wenn ich dann mal was gefunden hatte, musste die Wohngegend auch noch abgeklärt werden, denn hier in Chicago gibt es gefühlt mehr Gegenden, die sehr unsicher sind, als solche die sicher sind *help I need some help*.
Am Mittwoch war dann endlich mal die Chefin im Haus zusammen mit einem aus Kansas City, dem sie mich dann als ein Internship für 3 Monate vorstellte. Hab ihr dann mitgeteilt, dass ich eigentlich 6 Monate hier bleiben werde, worauf sie sehr überrascht war, denn irgendwie denken alle hier, dass ich nur 3 Monate bleibe und auch einen Internship mache. Dass ich angefordert wurde und die hier voll rumgejammert haben, weil sie dringend jemand brauchen, weiß keiner mehr. Naja ist nicht wirklich mein Problem, ich sitze hier meine 6 Monate ab, verdien etwas Geld und schau mir die USA an. So habe ich auch wieder genügend Zeit meinen Blog relativ up to date zu halten.
Die restliche Woche verlief relative ruhig, ich bekam einen PC und ein Phone, welches anfangs größere Probleme mit sich brachte. Denn zum Phone gehört ein PC Program welches einem anzeigt wer anruft und eine Chronik erstellt und auch ein Telefonbuch besitzt. Alles in allem ne nette Angelegenheit, aber hierfür muss man sich anmelden, was aber nicht funktioniert hat, egal mit welchem Passwort ich es versucht habe und ich habe viele ausprobiert. Irgendwann hieß es dann ich soll das Passwort einfach zurücksetzen lassen *gesagt, getan*. Dumm nur, dass hier fast alle Mails von “unbekannten” Sendern angefangen und freigegeben werden müssen. Leider war ich bei diesem Programm auch noch nicht angemeldet. Nachdem ich endlich die Mail von dem Phone hatte, wurde mir ständig ein Fehler angezeigt, wenn ich den Link zum neuen Passwort öffnen wollte. Das End vom Lied war, dass die Dame vom Phone an meinem PC saß und alles ausprobiert hat, der Mensch aus der PC-Abteilung (der immer voll eklig muffelt und dessen Gestank noch mindestens ne Stunde nach Verschwinden in der Luft hängt *igitt*) stand neben ihr und sie haben es beide nicht geschafft, die einfachen Schritte, die sie mir vorher alles per Mail geschickt haben, um zu setzen. Erst als der neue Internet Browser installiert war, war es möglich mich und Phone ans Netz zu bringen *freu*.
Am Mittwoch war dann mein erstes R&D Meeting und da ich neu war und es zum Teil als Vorstellungsrunde diente, gab es Lunch in Form von Sandwichs und Salat *könnte man sich dran gewöhnen*. Des Meeting an sich war naja, aber ich hab immerhin mal alle gesehen und mir doch den ein oder anderen Namen merken können. Da mein deutscher Kollege Geburtstag hatte, hat seine Frau einen Kuchen für uns gebacken und zwar einen Frankfurter Kranz. Der war einfach nur der Hammer, denn sie hatte die Butter für die Buttercreme selbst per Hand geshakt *hallo Muskelkater*. Aber es war einfach nur Hammer geil und so überhaupt keine Kalorienbombe 🙂 , wie wir anfangs versucht haben unseren amerikanischen Kollegen zu erzählen.
Ansonsten suchen sie immer wieder Arbeit um mich zu beschäftigen, was nicht immer so einfach ist.
Montags ging mein Wecker sehr früh, da ich genug Zeit für alles haben wollte, vor allem um meinen Weg ins Geschäfts zu finden. Da ich immer noch ohne Navi und Handyempfang unterwegs war, hab ich altmodisch meinen Weg herausgeschrieben auf einen Zettel und ins Auto gelegt *boar*.
Der Weg ins Geschäft war leichter als gedacht und ging auch schneller als erwartet. Und ich hab mich erst ganz zum Schluss verfahren, weil ich Einfahrt in die Straße nicht gesehen habe. Aber wenden ist hier in den USA gar kein Problem und sehr einfach. Da ich noch keinen Zugang zum eigentlich Parkplatz hatte, hab ich mich einfach mal auf den Besucherparkplatz gestellt.
Da die R&D Chefin erst am Mittwoch wieder im Haus sein sollte, haben mich meine zwei naja nennen wir sie mal Betreuer im Labor in Empfang genommen und mich erst ins Labor geführt, was am anderen Ende des Gebäudes ist und auch nimmer ganz des jüngste, wie so immer. Dank des Arbeitseifers meines deutschen Kollegen hab ich sofort einen Schreibtisch zugewiesen bekommen. Denn eigentlich war des vorher seiner, aber er ist in ein anderes fensterloses Büro umgezogen, welches aber erst noch leer geräumt werden musste, was die Woche vorher in Überstunden geschah *Danke*. Einen Computer oder ähnliches hatte ich zwar nicht, da keiner wusste wer oder wie man sich drum kümmert, aber immerhin mal en Schreibtisch und zwar einen echten, nicht so wie in China nur en Beistelltisch, der mal schnell zum Schreibtisch umfunktioniert wurde.
Für meinen ersten Arbeitstag wurde sogar ein Zeitplan erstellt, wer wann und wie mich beschäftigt 🙂 , leider hatte der so etwas seine Macken, denn z.B. die Personalabteilung hatte gar keine Lust und Material, um mich mehrere Stunden zu beschäftigen. Mit meine beiden Kollegen / Gruppenleiter sind wir mal durch die halbe Firma gewandert und mir wurden drei Dutzend Leute vorgestellt, deren Namen ich mir so gar net merken konnte, aber egal. Die Firma ist aufgebaut wie ein Labyrinth, da immer wieder was Neues angebaut wurde ist es total verwinkelt. Außerdem gibt es ein East und West Second Floor, was ich voll witzig finde, da der East Floor irgendwie ein Zwischengeschoss ist. Das Gebäude erinnert etwas an das Schloss aus Harry Potter nur dass keine Gestalten im Flur stehen, die irgendwelche komischen Sachen machen.
Um mein Gehalt zubekommen und um ein Konto hier in den USA zu eröffnen, benötige ich eine Social Security Number, welche ich auf einem tollen Amt beantragen muss. Dies sollte auch meine erste wirkliche Amtshandlung an meinem ersten Arbeitstag werden. Um mich nicht komplett zu verirren, obwohl es eigentlich immer nur gerade aus ging, ham sie mich mit Navi und IPasss versorgt. Der IPass ist dafür gedacht, um nicht bei jeder Mautstation Cass zahlen zu müssen, sondern einfach durchfahren zu können und später dann alles komplett zu bezahlen. Zudem zahlt man mit diesem Pass auch nur die Hälfte vom eigentlichen Preis *coole Sache*.
Somit hab ich mich auf den Weg zur Social Security Administration gemacht. Dort angekommen wurde mir eine Nummer gezogen, da ich den Automat erst etwas übersehen und dann net so wirklich verstanden habe. Nun hieß es warten *freu*. Ohne Wlan und ohne en Buch *na klasse*. Interessanterweise war ich auch fast die einzige Weiße in dem Raum, denn anscheinend leben in Harvey mehr dunkelhäutige Menschen. Nach knapp einer Stunde hatte ich es endlich geschafft an einen der drei Schalter zu kommen, da hat mir die Dame doch wirklich gesagt, dass ich umsonst gewartet habe *argh*. Denn ich kann meine SSC erst beantragen, wenn ich mindestens zwei Wochen in den USA bin *doppelt argh*. Ich soll doch nach dem 1ten November einfach wieder kommen *dreifach argh*.
Nachdem ich irgendwann wieder zurück in der Firma war, ging es erst mal auswärts Mittagessen auf Firmenkosten J fand ich voll cool und es war auch sau lecker. Zudem war die Unterhaltung auch voll gut. Den Rest des Tages bin ich im Labor mit gewandert und hab geschaut, was meine zwei Leader so machen. Die waren auch sehr überrascht, dass ich sowohl Schutzbrille, als auch Kittel und Sicherheitsschuhe dabei bzw. an hatte 🙂 . Alles in allem verlief mein erster Tag voll gut und viel besser als letztes Jahr in Shanghai.
Um hier in den USA überhaupt von a nach b zu kommen und vor allem um in die Firma zu gelangen, wurde mir von der Firma ein Auto zur Verfügung gestellt. Da ich samstags ankam und montags irgendwie in die Firma kommen musste, stand des Auto am Hotel schon bereit als ich ankam und die Schlüssel bekam ich beim Einchecken.
Nachdem ich kurz meine Sachen in mein Zimmer gebracht hatte, ging ich mal auf die Suche nach meinem neuen Untersatz. Mit Hilfe der Damen an der Rezeption und der Hupfunktion des Autos hab ich meinen Impala schnell gefunden *schon mal für Ostern geübt*. Auch wenn alle behaupten, dass des ein kleines Auto ist, finde ich es riesig *oh mein Gott*.
Dass ich ein Automatik Auto bekommen würde war mir klar auch dass ich noch nie einen gefahren hatte, aber ich dachte des wird schon irgendwie *typisch ich*. Nachdem ich eingestiegen war, musste ich feststellen, dass nicht nur die Kupplung fehlt, sondern auch der Schaltknüppel *argh*. Anstatt dem Schaltknüppel hatte ich einfach ein Hebel am Lenkrad.
Da ich nicht so genau wusste wie es funktioniert, hab ich erst mal Bilder nach Hause geschickt mit der dringend Bitte um Hilfe. Die Antworten kam auch prompt:
P = Parken
N = Leerlauf
R = Rückwärtsgang
D = Fahren
Und den Rest brauch ich nicht, da ich nicht wirklich vorhabe irgendwelche Berge hochzufahren. Und bei jedem Wechsel immer auf die Bremse treten, ganz wichtig.
Was außerdem in dem Auto gefehlt hat, war ein Navi *argh, wie soll ich denn ohne irgendwo ankommen?*.
Da ich für Sonntagabend und auch für Montag was zu essen brauchte, erkundigte ich mich wo der nächste Supermarkt ist und wie ich dort am besten hinkomme. Die Dame an der Rezeption hatte etwas Angst, dass ich verloren gehe so ohne Navi und ohne Handyempfang *voll süß*. Sie wollte mir schon fast ihr eigenes mitgeben, aber ich meinte, dass ich es irgendwie schaffen werde, ansonsten werde ich einfach fragen. Des Hotel liegt direkt an einer Kreuzung von Interstate und Highway, dh. es gibt keine Möglichkeit ohne Auto von dort wegzukommen. Das sollte also meine erste Fahrt mit einem Automatik Auto werden. Um erst mal ein Gefühl zubekommen bin ich ein paar Runden auf dem Parkplatz herumgekurvt. Es war ein etwas komisches Gefühl, aber machbar, also ging es auf die Straße. Dort lief es erstaunlicherweise richtig gut, denn die Straßen sind breit, schnell gefahren wird hier auch nicht und es waren am Sonntagnachmittag nicht so viele mit mir unterwegs *Glück gehabt*.
Hab an dem Tag sogar drei Supermärkte gefunden und zwei mit Wlan *freu*. Hab dann vorm Supermarkt auch erst mal des Wlan ausgenutzt und mit meinen Eltern gephont und mit dem ein oder anderen von meinen Freunden, so dass ich erst drei oder vier Stunden später wieder im Hotel war, da ich auch nur die Supermärkte geschlendert bin. Die Dame am Empfang war sehr erleichtert, als sie mich wieder gesehen hat, denn sie hatte sich schon richtige Sorgen um mich gemacht *voll süß diese Amis*.
Nachdem mein Gepäck komplett war, konnte meine Reise los gehen Richtung Chicago, Illinois.
Freunde von mir wollten mich zum Flughafen bringen, worüber mein Vater nicht sonderlich traurig war, da er unter der Woche schon recht viel fahren muss. Da mein Flug schon um kurz vor 13h ging und wir daher schon vor 9h daheim starteten, war die Nacht nicht sehr lange. Denn Abend vorher war ich mit meinen Freunde erst essen und später mit en paar noch was trinken. Und so manch einer hat Sitzfleisch entwickelt, so dass es relativ schnell nach Mitternacht war. Aufgrund meines zeitigen Aufstehens und dadurch dass mein Gepäck schon fertig gepackt war, war ich mehr als nur rechtzeitig fertig, so konnte ich meinem Vater noch zeigen, wo ich die nächsten zwei Wochen im Hotel wohnen werde. Dies hat dazu geführt, dass wir nach 3 Meter wieder rumdrehen musste, da ich meine Unterlagen mit den Flugdaten daheim aufm Küchentisch hab liegen lassen *fängt ja schon gut an*. In Heidelberg haben wir die nächsten Freunde eingeladen, die uns mit Kaffee versorgten 🙂 . Somit waren wir komplett und des Auto gut voll.
Die restliche Fahrt nach Frankfurt verlief ohne Probleme *zum Glück*. Ich bekam noch meine letzten sehr wichtigen Tipps, um in Chicago bzw. allgemein in den USA zu überleben ohne verhaftet zu werden, bzw. muss ich immer meinen Bikini anlassen, da nackt baden am Lake Michigan verboten ist *sehr wichtige Info*.
Am Flughafen wurde mein Gepäck (großer Rucksack, kleiner Rucksack, Reisetasche und Wintermantel) auf vierte Leute aufgeilt, um es zum Schalter zu transportieren 🙂 . Den Schalter mussten wir erst suchen, denn wir standen erst vor den falschen. Aber irgendwann hatten wir dann die Schalter von United Airlines gefunden. Bevor ich aber an den eigentlich Schalter durfte, musste ich erst einige Fragen beantworten (Wer hat die Koffer gepackt? Hab ich sie irgendwann aus den Augen gelassen? Nehme ich etwas von jemand anderem für jemand anderen mit?) und meinen Pass mit Visum vorzeigen. Vorne angekommen wurde ich endlich mein Gepäck los auch wenn ich dafür nochmal $100 berappen durfte *argh*. Mein Sitzplatz wurde mir gesagt, muss ich am Gate erneut erfragen, da sie noch nicht wussten, wo sie mich hinsetzen sollten *mau*.
Ohne Gepäck ging es dann relativ direkt zur Passkontrolle, da es doch schon etwas spät war und ich noch keinen Sitzplatz hatte. Die Verabschiedung vor der Passkontrolle war zwar schwer und es flossen natürlich auch wieder ein paar Tränen, aber es war nicht so schwer, wie letztes Jahr, als es nach Shanghai ging. Vor allem auch weil zwei der Freunde in nicht mal drei Wochen mich besuchen kommen *Vorfreude*.
Die Passkontrolle ging relative schnell, da ich aufgrund meines deutschen Passes durch den Automat laufen konnte und auch nicht warten musste. Die Sicherheitskontrolle hingegen hat etwas länger gedauert, da dort zum einen mehr los und zum anderem ich einiges zum Ablegen hatte. Musste meinen PC und Tablett herausholen, meine Taschen leeren und meine Schuhe ausziehen, aufgrund der Stahlkappen vorne drin. Mein Hintermann war leicht irritiert da er kein Deutsch sprach und nicht genau verstand wieso ich gleich meine Schuhe ausgezogen habe. Dafür kommt er mir mit einem Taschentuch gegen meine Tränen aushelfen, was ich sau nett von ihm fand. Somit bin ich also strümpfig durch die Sicherheitskontrolle gelaufen und durfte natürlich auf der anderen Seite etwas länger auf meine Schuhe warten, da die Taschen meiner Vorgänger genauer untersucht wurden. Zum Glueck kamen meine Schuhe vor meinem Rucksack, denn auch der wurde genauer untersucht, wegen meines Deos und meiner Handcreme, die natürlich nicht in einem Zipp Beutel war, weil ich an sowas einfach nicht denke und auch noch nie gemacht habe und irgendwie immer mit durch komme 🙂 .
Am Gate angekommen, standen irgendwie einige der anderen Fluggäste in Reihen von 1 – 5, leider hatte ich keine Ahnung wieso und weshalb die des so machen. Da ich noch nicht mal wusste wo ich sitzen werde und noch kurz mit einem Kumpel gephont habe, hat mich des auch nicht wirklich weiter gestört bzw. interessiert. Als die dann angefangen haben zu boarden hab ich mich mal am Schalter angestellt, aber es ging so gar nicht voran und ständig wurden irgendwelche anderen Leute ausgerufen, die sich am Schalter melden sollten. Als ich dann irgendwann vorne angekommen war, waren die schon bei Linie 5 beim Boarden *ups*. Leider konnten die mir am Schalter auch keinen Sitzplatz zuweisen, sondern haben mich nur aufgefordert wieder Platz zu nehmen und noch etwas zu warten *na klasse*. Als nur noch ne Handvoll Menschen draußen saßen wurde ich aufgerufen und habe endlich meine Sitznummer bekommen, vorletzte Reihe mittlerer Sitz.
Das Flugzeug an sich war kleiner und auch nicht so komfortabel wie es bei Lufthansa der Fall ist 🙁 . Ich konnte mein Handy leider nicht während des Fluges aufladen und die Sitze waren viel enger und des Essen auch nicht so der Hit. Vor allem ging bei uns das Chicken aus, sodass mein Nachbar zweimal vegetarisch bekam, um satt zu werden. Das Nachtischeis war dafür sau gut, leider gab es davon keinen Nachschlag, er hat es versucht 🙂 . Irgendwie habe ich in letzter Zeit relativ nette, coole und meistens doch sehr attraktiveNachbarn in Verkehrsmitteln 🙂 . Aber des schlimmste war, dass es keine kostenlosen alkoholischen Getränke gab *argh*. Dabei trinke ich voll gerne en Bier zum Einschlafen im Flugzeug. Des einzig gut war, dass sie sau gute Filmauswahl hatten. Mein Nachbar und ich ham irgendwie auch immer dieselben Filme geschaut und zwar wirklich genau zur selben Zeit, so dass keiner beim anderen Spoilern konnte J . Er hat es halt nur in Englisch geschaut und ich auf Deutsch. Angefangen ham wir mit Jurassic World, dann ging es weiter mit Spy, während dessen ich aber mal eingenickt bin, so dass ich ihn später alleine fertig geschaut habe. Hab auch während dem ganzen Flug 3 ½ Kinofilme geschaut *net schlecht*. Ansonsten war der Flug relativ holprig und wir mussten uns oft anschnallen bzw. angeschnallt bleiben.
Die Einreise dauerte wie immer etwas länger, da ich bei der Visumschlange anstatt und des immer länger dauert, egal wie viele Schalter offen sind. Dafür hatte ich aber ne halbe Stunde freies Wlan und konnte allen daheim mitteilen, dass ich gut und sicher in Chicago gelandet bin. Als ich endlich durch die Kontrolle war, kamen auch schon sehr schnell und auch direkt hintereinander meine beiden Gepäckstücke *wunder*.
Schwer beladen (und zwar net nur schwer, sondern auch umständlich) hab ich mich dann auf den Weg nach draußen auf der Suche nach meinem Fahrer gemacht. Aus irgendwelchen mir unbekannten Gründen hat meine Firma zwar einen Fahrer gemietet, aber nur so, dass ich ihn anrufe, sobald ich draußen bin. Da ich aber immer noch ein deutsches Netz hatte, hatte ich nicht wirklich Lust ne amerikanische Handynummer anzurufen. Zum Schluss hat ein anderer Fahrer der etwas Mitleid mit mir hatte ihn angerufen und mich sogar nach draußen gebracht und mit mir gewartet bis ich heil im Auto saß.
Die Fahrt zum Hotel hat fast ne Stunde gedauert und des obwohl der Fahrer sich nicht wirklich an die Richtgeschwindigkeit gehalten hat 🙂 . Beim Aussteigen wollte er komischerweise meine Kreditkarte habe, auch wenn nie was abgebucht wurde *komisch komisch*.
Des Einchecken verlief auch ohne Probleme und des Zimmer, welches mir zugewiesen wurde, war hammer groß und geräumig.
Besonders cool fand ich die Tischlampen mit USA-Ladekabel-Anschluss im Zockel, denn leider passt mein Adapter hier in den USA in keine Steckdose *mau*. Leider hat mein Zimmer nach vorne raus das Zimmer, so dass ich genau auf die Kreuzung der interstate mit den zwei Highways geschaut habe und es nachts somit auch etwas lauter war 🙁 .
Da ich auch dieses Mal wieder Holzklasse fliegen durfte / musste, was bedeutet, dass ich wieder nur einen Koffer à 23kg mitnehmen durfte, hab ich beschlossen, dass sie mir ein zweites Gepäckstück dazu buchen sollen. Daher durfte ich im Endeffekt zwei Koffer mit je 23kg packen, was gar nicht so einfach ist.
Die erste Packrunde habe ich in Mannheim gestartet, da dort ja 99% meiner Klamotten und Zeug ist. Da ich natürlich das Glück habe im Winter nach Chicago zu reisen, wo es auch überhaupt nicht kalt werden kann, sollte ich möglichst viele Wintersachen einpacken. Wie es der Zufall aber will, besitze ich fast gar keine richtigen Winterklamotten, da ich eigentlich zu der Sorte Mensch gehöre, die viel lieber in der Sonne und am Strand Urlaub macht, als in der Kälte und im Schnee. Naja ich hab einfach mal alles zusammen gesucht, was ich finden konnte und was hoffentlich nützlich sein könnte. Den Rest der an Klamotten fehlt, muss ich mir vor Ort kaufen.
Neben den normalen Klamotten hab ich dieses Mal aber auch Klamotten fürs Geschäft eingepackt, nachdem ich in Shanghai 5 Monate in einem fast von alleine stehenden Zelt, von anderen auch Kittel genannt, arbeiten musste. Neben meinem Laborkittel, hab ich auch ein Shirt und einen dicken Pulli eingepackt, denn es soll ja kalt werden. Da auch hier Sicherheitsschuhe Pflicht sind und ich keinen Bock auf neue habe, vor allem weil ich mich an meine grad erst gewöhnt hatte, hab ich die auch noch mitgenommen. Da die Dinger dank ihrer Stahlkappe net die leichtesten Schuhe sind, hab sie während meiner Reise angehabt, auch wenn ich definitiv bequemere Schuhe besitze.
Donnerstagabend bin ich dann mit einem doch sehr voll gepackten Auto (meiner Reisetasche, meinem großen Rucksack, meinen restlichen Lebensmittel, meinen restlichen Sachen ausm Gefrierfach und noch so das ein oder andere) gen Heimfahrt gefahren, nachdem ich mich von allen verabschiedet hatte. Des war gar nicht so einfach, da die alle unterschiedlich Vorlesungsende hatten, aber ich hab sie alle nochmal gesehn, bevor ich mich wieder für ein halbes Jahr ins Ausland verdrücke *freu*.
Am Freitag habe ich dann alles nochmal ausgepackt, um noch mehr Sachen in meine beiden Taschen zu bekommen, was auch gelungen ist *freu*. Somit blieben nur noch die Sachen draußen, die ich entweder am Samstag anziehen wollte oder am Freitag noch benötige.
Um mein Gepäck noch zu vervollständigen durfte ich für einen amerikanischen Kollegen einen Fahrradhelm mit Firmenlogo mitnehmen, was auch gar net komisch aussah *Kopfschüttel*.
So Termin, Passfoto und alle anderen Unterlagen hatte ich beisammen, nun stand nur noch das Interview zwischen mir und meinen Visum.
Da ich keine Lust hatte noch mehr Kosten auf meine Kappe zu nehmen, stellte ich schon vorher die Frage nach Dienstreise und Kostenübernahme. Da mal wieder keiner wusste, wer für mich und meine Probleme zuständig ist, wurde ich mal wieder von A nach Z verwiesen und zurück. Nach fünf Mails war endlich geklärt, wer meine Reise bucht und wer sie zahlt. Zusammen mit unserer Sekretärin, Google Maps und der tollen Bahnhomepage bekam ich meine Hin- und Rückfahrt nach Frankfurt zum Konsulat gebucht.
Meine Reise zum Konsulat begann am Dienstagmorgen um kurz nach 7h in meiner Wohnung in Mannheim. Eigentlich war mein Plan mir am Hauptbahnhof in Mannheim en Kaffee und en Frühstück besorgen. Leider hatte meine Straßenbahn ein paar Minuten Verspätung, sodass ich nur durch den Bahnhof zu meinem Gleis laufen konnte, um meinem grad einfahrenden Zug zu erreichen *mau*. Natürlich war mein reservierter Platz am anderen Ende des Bahnsteiges. Auf der kurzen ICE-Fahrt habe ich etwas Schlaf nachgeholt.
Wie sollte es anders sein, kam der ICE ein paar Minuten später in Frankfurt an und natürlich war ich am anderen Ende des Kopfbahnhofes, sodass ich mit Müh und Not meine Ubahn erreicht habe, ohne mir vorher en Kaffee bzw. Frühstück zu ergattern *doppelt mau*. Meine letzte Hoffnung für einen Kaffee und irgendwas Essbares war nun der Weg von Straßenbahnhaltestelle bis zum Konsulat, aber auch wurde ich bitter enttäuscht *NEIN*.
Als ich endlich das Konsulat erreichte, wurde ich noch vor betreten des Grundstückes abgefangen, ob ich denn wisse was ich hier wolle und ob ich irgendwelche elektronischen Geräte bei mir hätte. Als ich die Frage mit Ja beantwortete, war die nächste Frage, ob ich mit dem Auto gekommen wäre. Da ich aber kein Auto vor Ort zur Verfügung hatte, musste ich zurück zur Straßenbahnhaltestelle und dort im Blumenladen alle meine elektronischen Geräte abgegeben, denn das Konsulat verfügt über keine Schließfächer *kaum zu glauben*. Im Blumenladen wurden meine Sachen in einer Plastiktüte verstaut und unter den Theresen gelegt. Bei Abholung sollte ich einfach nur die Nummer 1 sagen und würde meine Sachen wieder zurück bekommen *kaum zu glauben*.
Wieder zurück am Konsulat durfte ich das Grundstück betreten und bis zur Linie vortreten, um an den ersten Schalter zu gelangen. Am diesem Schalter wurde ich mittels meines DS-160 Formulars registriert und bekam eine Nummer „U370“. Die nächste Station war die Sicherheitskontrolle, die neben meinen zwei USB-Sticks, meinen Taschenrechner, den ich illegaler weise mitgebracht hatte (beinhaltet angeblich Batterien) auch meinen Labello, damit die Box nicht so leer aussah, falls jemand anders kleinkariert wird. Danach durfte ich wieder das Gebäude wechseln, um mich am nächsten Schalter anzustellen. Der Beamte an diesem Schalter wollte all meine Unterlagen in dreifacher Ausfertig bitte, mein tolles neues Passbild und eine Quittung über $500. Was für $500? Naja um ein Arbeitsvisum zu beantragen muss man einen gewissen Betrag von $500 überweisen, da ich des aber noch nicht gemacht hatte, wurde ich zu Schalter 22 geschickt, um das nachzuholen. Natürlich gab es nur die Möglichkeit bar oder mit Kreditkarte zu zahlen, welche ich zum Glück dabei hatte, denn mir hatte natürlich niemand etwas von diesen $500 erzählt *argh*. Mit meiner Quittung durfte ich zurück an meinen Schalter, um dort meine Fingerabdrücke aller meiner Finger abgeben, damit die Amis auch wirklich jede kleinste Infos von mir haben *schlimmer als die Chinesen*. Als alle Formalitäten geregelt waren, er meine Unterlagen eingesteckt hatte, durfte ich mich zu den anderen Wartenden gesellen. Als ich Platz nahm waren wir bei „U320“, d.h. es waren mindestens 50 Leute vor mir *what a fuck*.
Somit hieß es sich irgendwie die Zeit vertreiben ohne Handy und anderen elektronischen Geräten. Zum Glück hatte ich dort die Möglichkeit mir en Kaffee zu kaufen, der aber sau teuer war und sau schlecht *heul*. Anfangs vertrieb ich mir die Zeit mit Reiseführer lesen, aber leider wurden meine Kopfschmerzen immer schlimmer und ich hatte natürlich keine Kopfschmerztablette dabei *wie sollte es auch anders sein*. Daher wanderte ich wie ein Tier im Käfig den Gang hinter den Stuhlreihen auf und ab, um einerseits mich etwas zu bewegen, anderseits meine Kopfschmerzen etwas einzudämmen, was sogar etwas funktionierte. Zudem fand ich eine coole Broschüre oder besser gesagt Katalog über Outdoor Aktivitäten in den USA mit hammergeilen Bildern. Die meisten Sachen kann ich zwar nicht machen, weil ich dort nicht hinkomme, aber trotzdem schon geile Bilder.
Viereinhalb Stunden nachdem ich den ersten Schritt auf das Gelände gesetzt habe, war ich endlich da wo ich hin wollte und zwar bei meinem Interviewtermin *Wunder oh Wunder*. Das angebliche Interview bestand aus drei oder vier kurzen Sätzen über meine Arbeit in und nach Amerika. Natürlich durfte ich meine Fingerdrücke wieder abgeben, hätte ja sein können, dass sie sich in den letzten Stunden verändert haben. Nach 5 Minuten am Schalter durfte ich wieder gehen mit der Aussage, dass mein Pass in den nächsten 8 Tagen mit Visum per Post eintreffen soll *Hoffnung*.
Aufm Rückweg habe ich im Blumenladen meine elektronischen Geräte abgeholt, die wirklich noch da waren, wo ich sie hinterlassen habe *Wunder oh Wunder*. Und um halb zwei habe ich es endlich geschafft auf dem Frankfurter Bahnhof ein Frühstück bekommen 🙂 .
Donnertags drauf habe ich eine Mail bekommen, dass mein Pass freitags ankommen soll. Am Freitagmorgen kam die Mail, dass er zwischen 11:16h und 12:16h abgegeben werden soll. Und um 12:02h hielt ich meinen Pass in der Hand mit meinem Arbeitsvisum drin *juhu*.
Nachdem nun die Geschichte mit meinem Vertrag abgeschlossen war, stand die nächste Herausforderung schon vor der Tür und zwar mein Visum. Um ein amerikanisches Arbeitsvisum zu bekommen, müssen einige viele Hürden genommen werden, die sich über eine gewisse Zeitspanne erstrecken *argh*.
Schritt Numero Uno: Um die Steine überhaupt ins Rollen zu bringen, müssen viele nette Fragen in Prosa und möglichst mit den richtigen Worten beantwortet werden. Diese Fragen beziehen sich darauf, wieso eine ausländische Arbeitskraft benötigt wird, um einen Job in den USA zu erledigen, welche eigentlich von einem Amerikaner durchgeführt werden sollte. Da die lieben Amis in meiner Firma anscheinend net in der Lage waren ihrer Regierung Honig ums Maul zu schmieren, musste diese Aufgabe mein Gruppenleiter übernehmen, der darüber mehr als nur geflucht hat, es aber trotzdem sehr erfolgreich gemeistert hat.
Schritt Numero Duo: Unsere amerikanischen Freunden haben eine Arbeitserlaubnis für mich beantragt in Form eines Formulars, welches I-94 schimpft. Diese Formular soll ich laut dem deutschen amerikanischen Konsulat immer mit mir führen *Bull shit*
Schritt Numero Tre: Ich durfte mich auf einer Internet Plattform anmelden und die dort gestellten Fragen ausfüllen. Zudem mussten mehrere Dokumente auf diese Plattform hochgeladen werden. Zu diesen zählt unteranderem das I-94 Formular. Außerdem musste ich meinen Pass einscannen und hochladen. Nun wurde es schwieriger, ich benötigte eine Aufstellung meines Arbeitgebers über meine Tätigkeiten der letzten Jahre. Auf meine Anfrage in meiner doch sehr geliebten und fähigen Personalabteilung bekam ich nur die Aussage, dass doch erst letztes Jahr ein Zwischenzeugnis erstellt wurde, welches ich doch nutzen könnte. Dass dieses Zeugnis auf 2012 zurück datiert wurde, da es sich nur auf meine Arbeit als Laborant bezog, konnte sie ja net ahnen, denn lesen ist so ne Sache. Daher habe ich doch knallhart ein neues beantragt und zwar auch noch auf Englisch. Das Erstellen des Zeugnisse war kein Problem, aber nur auf Deutsch, denn die Übersetzung müsste ich entweder selbst machen oder sie bräuchten den offiziellen Übersetzer, denn das SIE selbst es übersetzen war so gar keine Möglichkeit *argh*. Die allgemeine Meinung dazu war, dass es doch bestimmt auch auf Deutsch ausreichen würde *Pustekuchen*. Das End vom Lied war, dass ich meine Tätigkeiten der letzten Jahre selbst schnell ins Englische übersetzte und auf die Plattform hoch lud. Das letzte geforderte Dokument war ein Nachweis meines Studiums. Da ich mein endgültiges Kolloquium aber erst Mitte September halten würde und es auch danach noch mindestens 5-6 Wochen dauern würde, bis ich mein Zeugnisse bekommen würde, musste eine andere Alternative her. Der erste Versuch einen englischen Überblick über alle meine erreichten Leistungen von der HS hochzuladen wurden gnadenlos abgelehnt. Daher verfasste ich einen Einzeiler über den Erhalt meines Bachelor in Englisch und schickte ihn meiner Professorin, die diesen auch knappe zwei Wochen vor meinem Kolloquium unterschrieben zurück schickte. Glücklich endlich alles zusammen zu haben, lud ich den eingescannten Brief hoch und teilte den Amis per Mail mit, dass nun alle Schritte erledigt wären. Am nächsten Morgen hatte ich zwei Mails der Amis in meinem Postfach. Im ersten wurde ich sehr unsanft von der Seite angemacht, dass es doch ausgemacht war, dass ich mich erst wieder melde, wenn ich alles erledigt hätte und wo in Teufelsnamen doch mein Bildungsnachweise wäre. Im zweiten war ein kleines sorry drin, da deren Anwalt bestätigt hat, dass nun alles da war *argh*.
Schritt Numero Quattro: Ich dachte nun, dass alles abgeschlossen ist *quatsch mit Sauce*. Nun musste ich einen Termin für ein Interview Termin im amerikanischen Konsulat ausmachen. Hierfür rief ich im Konsulat an. Als erstes erklärte mir ein Band, dass sie an deutschen und amerikanischen Feiertagen geschlossen hätten und dass doch alle Infos auch im Internet unter www… zu finden wären und wenn ich doch fortfahren wolle, dieser Dienst in verschiedenen Sprachen zur Verfügung stehen würde. Hat man sich für eine Sprache entschieden, besteht die Wahlmöglichkeit zwischen mehreren Arten von Visa. Wählt man ein Nicht-Einwanderungsvisum gehen die Auswahlmöglichkeiten weiter und des ohne die gesamte Zeit eine richtige Stimme zu hören. Als ich endlich bei dem Punkt „Terminvergabe“ an kam, wurde ich von dem Band gefragt, ob ich mein DS-160 Formular ausgefüllt hätte, zu finden unter www… und meinen Gebührenbescheid vor mir liegen hätte *what?*. Also begab ich mich auf die genannte Homepage auf der Suche nach dem DS-160 Formular. Ich wurde fündig und durfte mich durch dutzende Fragen und Angaben quälen: persönliche Angaben, wieso reise ich ein, wo werde ich wohnen, wer ist für mich zuständig (mit kompletter Anschrift und Verhältnis zu einem), wer ist mein Arbeitgeber (mit vollständiger Adresse), wer wird mein Vorgesetzter bei meiner Arbeit sein (wer hätte es gedacht, wieder mit Anschrift), wer sind meine Eltern und wann sind sie geboren, wie werde ich reisen und zum krönenden Abschluss noch mehr als drei Dutzend Sicherheitsfragen (gehören Sie einer terroristischen Gesellschaft an, sind sie in Menschenhandel verstrickt, …), die man alle mit „Nein“ beantworten soll, sonst könnte es nichts aus der Einreise werden. Zwei Stunden später versuchte ich abermals einen Termin per Phone auszumachen und dieses Mal schaffte ich es immerhin einen Mensch ans andere Ende des Phones zu bekommen. Sie wollte nun von mir wissen, ob ich mich af ihrer Plattform eingeloggt hätte. Welche Plattform?! Sie lockte mich noch während des Phones auf der Plattform ein, dort musste ich wieder ein paar Fragen beantworten, bis ich bei Schritt 8 zum Bezahlvorgang kam. Da ich nur bar, per Paypal oder Überweisung den geringen Betrag von 180€ zahlen konnte, musste ich warten, bis ich wieder daheim war, um die Überweisung zu tätigen. Aus mir auch sehr unerklärbaren Gründen musste ich das Geld auch noch vorstrecken, da meine Firma des net gleich für mich zahlen kann *argh*. Laut der Dame am Phone sollte ich sobald das Geld im Konsulat eingegangen ist, eine Mail bekommen, mit dieser ich dann endlich meinen Interview Termin festlegen kann. Dienstagabend habe ich das Geld überwiesen, Mittwochabend war es schon von meinem Konto abgegangen, aber ich hatte immer noch keine Mail. Aus diesem Grund rief ich Donnertags wieder im Konsulat an, denn solang wurde ich Zeit immer knapper. Die Dame am Phone war zuerst net in der Lage meine Passnummer korrekt zu verstehen, denn geschweige denn ins System einzugeben. Beim gefühlt hundertsten Anlauf schaffte sie es dann endlich und meinte dann, dass sie ja net immer ne Mail schreiben und wieso ich es net einfach so versucht hätte *ich wäre am Liebesten durchs Phone geklettert*. Nach dem Gespräch hab ich endlich einen Termin für den 6ten Oktober um 9:30h ausgemacht *Halleluja*.
Schritt Numero Cinque: Natürlich haben die Amis mal wieder Spezialwünsche, daher musste ich auch noch extra Passbilder machen lassen und zwar 5x5cm große mit weißem Hintergrund und einem net so riesigem Kopf, wie bei den deutschen biometrischen Bildern. Hierfür habe ich des doch irgendwann in den 60ziger Jahren stehen gebliebene Fotostudio bei mir um die Ecke aufgesucht, der aber immerhin wusste, was ich wollte und es auch schnell über die Bühne brachte.
…
Eigentlich dachte ich ja, dass die Bürokratie, nervende Formalitäten und verbrauchte Nerven für mein Praxissemester in Shanghai net zu toppen sind, aber ich wurde leider eines schlimmeren belehrt *argh* und daher „never say never again“!
Ende April, um genau zu sein am 23ten April diesen Jahres wurde ich morgens im Lidl an der Kasse stehend per WhatsApp von meinem Gruppenleiter überraschend gefragt, ob ich Interesse hätte für ein halbes Jahr nach Chicago zu gehen, um dort zu arbeiten. Auch wenn ich mir nach Shanghai geschworen hab, sowas mache ich nie wieder und vor allem net alleine, musste ich keine Sekunde über meine Zusage nachdenken. Denn wie ein Kumpel Letzt treffend festgestellt hat, ist meine Lust neues zu sehen, zu erkunden und zu erleben größer als meine Angst und der Kummer, den ich in Shanghai empfunden habe. Und somit war das Projekt USA gestartet.
Meine Bedingungen für dieses Unternehmen waren, dass ich nach meinen Abschluss für 6 bis 9 Monate mit einem deutschen Vertrag in die USA fliege, um dort zu arbeiten.
Aus mir unbegreifbaren Gründen hat es fast bis Mitte Mai gedauert, bis klar war, dass einer Anfrage aus den USA nach einer zusätzlichen Arbeitskraft zugestimmt wurde. Nun stand die Frage nach den Konditionen im Raum, diese Frage schien net so einfach zu sein, wie ich mir dachte, denn die Antwort ließ sehr lange auf sich warten. Aufgrund der ausbleibenden Antwort füllte ich meine Bewerbung für einen Masterstudienplatz an der HS Mannheim aus und schickte ihn ab (Anfang Juli). Als nach einem halben Monat die positive Antwort der HS kam *wow*, stellte ich allein Beteiligten im Geschäft ein Ultimatum, bis zu dem ich einen Vertrag sehen wollte, oder mich unwiderruflich für den Master einschrieb. Diese Drohung wirkte, denn innerhalb von zwei Wochen bekam ich meinen Vertrag zugeschickt (Mitte August). Leider handelte es sich um einen amerikanischen Vertrag mit deren Bedingungen *argh*. Dies bedeutet, dass ich in meinen 6 Monaten in Chicago grad mal eine Woche Urlaubsanspruch habe, denn die Amerikaner haben nur 2 Wochen pro Jahr *unglaublich, aber wahr*.
Anfangs war ich verständlicherweise verärgert und war kurz davor alles hinzuschmeißen, daher zog ich meinen Gruppenleiter zu Rate. Dieser war auch grad leicht genervt, da er seit mehreren Stunden damit beschäftigt war die Aufgabe der Amerikaner zu erledigen und zwar in Form eines Einladungsbeschreiben mit eindeutiger Begründung, warum die Amerikaner ne Deutsche für ihre Arbeit benötigen. Er konnte meine Einwände / Bedenken verstehen und nachvollziehen, bestärkte mich aber auch darin es trotzdem zu machen, da ich außer meinem Masterplatz net allzu viele Optionen hatte und die 6 Monate doch relativ verlockend klagen.
Auch wenn es im Endeffekt net ganz so wahr, wie ich es eigentlich wollte, unterzeichnete ich den Vertrag, denn so eine Chance bekomme ich wahrscheinlich so schnell nicht wieder *etwas grummel grummel*.
Zusammen mit meinen Vertrag musste ich noch ein weiteres Dokument unterzeichnen mit allgemeinen Dingen / Regeln, diese Dokumente musste aber nicht nur ich unterzeichnen, sondern auch jemand externes meiner Arbeitsstelle. Daher hat meine Freundin mal schnell meine Unterschrift bestätigt, keine Ahnung wieso, aber die Amerikaner lieben so einen Rotz. Manchmal kann es sogar soweit kommen, dass zwei Personen die Unterschrift des Unterzeichners bestätigen müssen, des können wild fremde Menschen sein, die man auf der Straße aufgesammelt hat *die spinnen die Amerikaner*.
Nachdem der Vertrag unterzeichnet zurück geschickt wurde (nach vier Monaten diskutierens, wartens und allem anderen was dazu gehört), war der Weg frei für die Beantragung eines Visums.